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Rektorin: Sorge vor Reformen an Förderschulen Schule zeigt ,Alltagswunder' beim Tag der offenen Tür

Rektorin Gabriele Fichtner im Hintergrund präsentieren sich die Klassen. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

FREI-WEINHEIM – Sollte jemand nach Wundern suchen, wäre er ihnen beim Tag der offenen Tür in der Albert-Schweitzer-Schule in Ingelheim auf die Spur gekommen. Unter dem Motto stand nämlich der Tag, an dem die Schulgemeinschaft berechtigterweise ihre Erfolge öffentlich präsentieren und sie mit allen Unterstützern, den ehemaligen Schülern, deren Eltern sowie mit den Lehrern, die früher unterrichtet hatten, feiern konnte. Auf die Spur von Wundern, die sich alles andere als leere Worthülse entpuppten, führte die langjährige Schulleiterin, Schule Gabriele Fichtner. Sie kämen im Schulalltag vor. Nicht allein auf den Bildern, die die Kids und Teenager zum Thema anfertigten und die auf einer digitalen Tafel präsentiert worden waren. An der Schule, die derzeit 90 Schüler von der 1. bis zur 10. Klasse mit Förderbedarf „Lernen“ besuchen, passieren „Wunder“, wenn die jüngsten von ihnen die Buchstaben erlernen und sie zu einem Wort zusammenfügen könne, oder wenn „sich einer Schülerin die Bruchrechnung erschließt“, schilderte sie die Erfahrungen. Die Rektorin äußerte sich besorgt über die geplanten Änderungen im Bildungssystem, insbesondere den Wegfall des 10. Schuljahres an den Förderschule. „Ich sehe es auch mit großer Sorge“, fügte sie hinzu, und betonte die Bedeutung dieser Bildungsetappe für die Zukunft der Schüler. Sie betonte die Notwendigkeit, dieses Schuljahr zu erhalten, um Schülern den Übergang in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Journal LOKAL berichtete sie am Rande der Veranstaltung: „Die neuen Verordnungen der Landesregierung, eine Schwerpunkt- und eine Sonderschulordnung sollen ursprünglich in diesem Sommer in Kraft treten.“ Zuletzt erreichte die Schulleiterin aber die Information, dass sich die Pläne verzögern. Fichtner stellte fest, dass über die letzten 20 Jahre hinweg mehr als 200 Schüler die Berufsreife erlangt haben, was ihnen den Weg in den ersten Arbeitsmarkt eröffnete. Je mehr Unterstützung finanzieller Art der Schule zukommt, umso besser können die sozialpädagogischen Kräfte und die Lehrer die jungen Menschen auf das Leben vorbereiten. So sind die Spenden wie die vor Kurzem an den Förderverein überreichten 640 Euro, die der neugegründete Ingelheimer „Sport Corner“ um Geschäftsführer Lars Hennig, überreichte, vom großen Wert. Das nächste Projekt, auf das der Förderverein übrigens spart, sind sogenannte Lernlandschaften: also Lerninseln außerhalb des Klassenraums, in die sich einzelne Kinder oder Projektgruppen zurückziehen können, wenn die Situation das erfordert. Zusätzlich soll im Sommer ein Grünes Klassenzimmer auf dem Gelände des Schulhofes eingerichtet werden, so dass auch Unterricht unter freiem Himmel möglich sein wird.

Gregor Starosczyk-Gerlach