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Alter Jüdischer Friedhof in Bretzenheim erhielt Stele Feierliche Einweihung mit OB Nino Haase und den Spendern

OB Nino Haase weihte die neue Stele in Anwesenheit etlicher Gäste ein. Foto: Stadtverwaltung Mainz

BRETZENHEIM – Eine neue Hinweistafel im Rahmen der Konzeption „Historisches Mainz“ erinnert an die Geschichte des Alten Jüdischen Friedhofs an der Dantestraße in Bretzenheim. Vor kurzem wurde die Stele von Oberbürgermeister Nino Haase in Anwesenheit der Spenderinnen und Spender sowie weiterer geladener Gäste feierlich enthüllt, teilt die Stadtverwaltung mit.

In Bretzenheim, das bis zum Jahr 1930 ein selbstständiges Dorf war, bestand bis ins Jahr 1938 eine Jüdische Gemeinde. Verstorbene jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts auf dem mittelalterlichen Jüdischen Friedhof „Judensand“ im nahegelegenen Mainz beerdigt. Dieser gehört seit dem Jahr 2021 zum Unesco-Welterbe der SchUM-Stätten in Mainz, Speyer und Worms, dem ersten jüdischen Welterbe in Deutschland. Der Jüdische Friedhof in Bretzenheim wurde erst im Jahr 1883 in der Dantestraße in Richtung Ulrichstraße angelegt. Bis ins Jahr 1919 fanden hier Beisetzungen statt. Er besteht aus insgesamt 18 Grabsteinen. Der älteste Grabstein stammt von 1888, der jüngste von 1919, die auch dank des tatkräftigen und mutigen Einsatzes einiger Nachbarn die nationalsozialistische Zeit und den Zweiten Weltkrieg überstanden haben. Seit dem Zweiten Weltkrieg finden die Beerdigungen überwiegend auf dem seit 1881 bestehenden Neuen Jüdischen Friedhof an der Unteren Zahlbacher Straße und am Xaveriusweg statt.

Die Stele erinnert an die lange Geschichte des Alten Jüdischen Friedhofs in Bretzenheim. Foto: Stadtverwaltung Mainz

Gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Verbrechen mahnt eine weitere Gedenkstele in Bretzenheim, die an die ehemalige Synagoge in der Wilhelmsstraße/An der Oberpforte erinnert. In der Bäckergasse, der Wilhelmsstraße und der Zaybachstraße gedenken zehn Stolpersteine der 24 jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Bretzenheim, die deportiert und in nationalsozialistischen Vernichtungslagern ermordet wurden.

Die Reihe „Historisches Mainz“ wurde vor mehr als 30 Jahren von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Mainz in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ins Leben gerufen. Ziel des Konzeptes ist es, mit Hinweistafeln auf geschichtsträchtige Orte aufmerksam zu machen. Mehr als 250 Tafeln befinden sich mittlerweile im gesamten Stadtgebiet. Zur Realisierung dieser Form der Geschichtsinformation arbeitet die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Hauptamt der Landeshauptstadt Mainz, mit Unternehmen, Institutionen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen.

red