
NACKENHEIM – Mit einem weinenden Auge haben die Organisatoren das Höhenfeuerwerk zum Nackenheimer Weinfest vom Veranstaltungsprogramm gestrichen. Mit dem lachenden Auge aber zugleich eine Lösung präsentiert. Sie heißt: Illumination. Die Ortsgemeinde und der Heimat- und Kulturverein Nackenheim (HKV) teilten zur Absage mit, dass sie aufgrund der Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest (ASP) erfolgt sei.
Wie berichtet, haben die Behörden nach dem Fund eines Kadavers im Oppenheimer Wäldchen neue Schutzmaßnahmen veröffentlicht. Die Organisatoren erklärten dazu: „Wir sehen uns gezwungen, das geplante Höhenfeuerwerk am Eröffnungstag des Nackenheimer Weinfests am 19. Juli abzusagen.“ So soll das Risiko einer weiteren Verbreitung des Virus durch Ausweichbewegungen des Schwarzwilds minimiert und die Landwirtinnen und Landwirte vor den Folgen einer Ausbreitung geschützt werden. Die Absage sei in Absprache mit dem Kreisveterinäramt erfolgt.

So leicht gab das Orga-Team nicht auf, um dem Fest einen angemessenen Rahmen zu geben, denn es mit einem Höhenfeuerwerk gehabt hätte. Die Überraschung sieht nun so aus: „Ab Einbruch der Dunkelheit werden die Häuserfassaden rund um den Rathausplatz in ein faszinierendes Lichterspektakel gehüllt. Bewegende Fassadenbeleuchtungen und helle Himmelsscheinwerfer sorgen für ein unvergessliches Ambiente und lassen Nackenheim erstrahlen“, beschreibt es der HKV-Vorstand. Die Idee dazu kam vom HKV-Vorsitzenden Achim Ramler: „Die beeindruckende Alternative wurde n Zusammenarbeit mit ‚Aurora Eventtechnik‘ wurde kurzfristig entwickelt“.
Das Fest im Carl Zuckmayers Heimatgemeinde hat ein besonderes Flair, auf den die Menschen vor Ort auch ziemlich stolz sind. Genauso wie auf den guten Ruf, den es in der Region genießt. Ihn auch in der aktuell etwas komplizierten Lage, ihn aufrechtzuerhalten gilt dem HKV als oberstes Gebot, wie Ramler in einem Telefonat mit Journal LOKAL andeutete. „Vielleicht wird es am Eröffnungsabend an lautem Knallen und Funkenregen fehlen, aber für ein besonderes Ambiente im ganz besonderen Licht ist dennoch gesorgt.“
Bei der Absage folgt der HKV der Linie der Behörden. Seit Wochen werden die Bürgerinnen und Bürger dazu angehalten, „jede Berührung von Schwarzwild in der infizierten Zone zu vermeiden. Diese Zone verlagert sich je nach Fundort neuer infizierter Wildschweinkadaver und bringt einschränkende Auswirkungen bis hin zu einem kompletten Ernteverbot für die lokale Landwirtschaft mit sich“. Auch durch „laute und unübliche Ereignisse wie das Feuerwerk am Eröffnungstag des Nackenheimer Weinfests muss mit Ausweichbewegungen der Tiere gerechnet werden, durch diese könnte das Virus schneller an weiteres Schwarzwild übertragen werden“.
Nach dem Fund im Oppenheimer Wäldchen hatten die Behörden die Restriktionszone erneut aktualisieren mussten.