BRETZENHEIM/ZAHLBACH/LERCHENBERG/DRAIS – Am 24. Dezember kommen zwei Anlässe zusammen: Der Tag beginnt in diesem Jahr 2023 als der 4. Advent und endet als Heiligabend. Organisatorisch ist das in den katholischen Kirchengemeinden, die Pfarrer Markus Kölzer mit dem Pastoralteam in Bretzenheim, Zahlbach, Marienborn, Lerchenberg und Drais betreut, eine Herausforderung. „Die Menschen werden nicht am Morgen zum Adventsgottesdienst und am Abend zur Christmette kommen“, sagt der Pfarrer im Hinblick auf die Gottesdienstordnung. Vorrang für Heiligabend also, der mit einem umfangreichen Programm das Weihnachten 2023 eröffnet.
In die Feierlichkeiten starten die Gemeinden mit der Kinderkrippenfeier an den Römersteinen um 15.30 Uhr. Inzwischen komme jene lebendige Krippe bei den Familien bestens an, meint der Pfarrer. Was nicht verwundert. In Zahlbach schlüpfen nicht nur die Kinder in die biblischen Rollen, sondern es sind auch echte Schäfchen zu sehen. „Wenn das Wetter es zulässt, haben wir an gleicher Stelle um 17 Uhr eine Wortgottes-Feier.“ Kleine Krippenspiele gibt es auch in den Kirchen der Pfarrgruppe. Um 18 Uhr und um 22 Uhr werden dort die klassischen Christmetten gefeiert.
Seine Weihnachtspredigt habe er noch nicht zu Papier gebracht, fährt Kölzer fort. Voraussichtlich werde er aber die Botschaft der Engel, „Friede den Menschen auf Erden“, zum Ausgang nehmen und der Frage nachgehen, was das Weihnachtsfest für das Miteinander in der Gesellschaft sagen kann. „An Weihnachten sind in der Kirche und an der Krippe von Jesus alle willkommen, die dorthin kommen wollen.“ Bedingungslos.
Die Stimmung in der Pfarrgruppe sei an sich gut. „Was wir aber spüren, sind die hohen Austrittszahlen.“ Hätten sich früher entsprechend der studentisch geprägten Struktur der pastoralen Einheit überwiegend junge Menschen zu dem Schritt entschieden, verlassen jetzt solche Personen die Pfarrgruppe, denen ihr Glaube sehr viel bedeutet. Am Weihnachtsfest werden die Kirchentüren gleichwohl allen offen stehen.
„Die Menschen haben ihre Gründe“, sagt Kölzer, die Kirche ihre Pflichten: „Wir haben eine frohe Botschaft zu verkünden.“ Es wäre fatal, dies nicht zu tun, meint er. „Die gute Nachricht geht nicht nur an die Frommen.“ Zumal es Menschen gibt, die, wie der Pfarrer sagt, nur einmal im Jahr an Weihnachten in die Kirche kommen. Für sie alle wird an Weihnachten also wiederholt die biblische Anweisung der Engel an die Hirten vorgelesen: „Heute Nacht ist in Bethlehem der Retter geboren und daran könnt ihr ihn erkennen – Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe liegt.“
Gregor Starosczyk-Gerlach