BRETZENHEIM – Der Besitz und die Entwicklung von Kernwaffen sind künftig verboten. Das regelt der seit dem 22. Januar geltende neue Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen. Er trat 90 Tage nach der 50. Ratifizierung in Kraft. Deutschland gehört nicht zu den inzwischen 51 Unterzeichnern, da die Bundesregierung den seit 1970 geltenden Atomwaffensperrvertrag für das wirksamere Instrument hält. Zur Feier des neuen Atomwaffenverbotsvertrages gab es nun ein Fahnenhissen in Bretzenheim. Dazu trafen sich Friedensaktivisten, Vertreter der Bretzenheimer Nachhaltigkeitsinitiative und Mitglieder aus den Ortsbeiräten Bretzenheim, Altstadt, Marienborn und Neustadt in der Martin-Kirchner-Straße vor dem Anwesen von Friedensaktivistin Beate Körsgen. Die Bretzenheimer Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU) hisste zu Akkordeonmusik die rote Flagge mit der Aufschrift „Nuclear Weapons are banned“.
„Ich habe die Hoffnung, dass sich noch mehr Staaten dem Vertrag anschließen“, sagte Siebner. Seit den 80ern gebe es bemerkenswerte Fortschritte in Richtung einer atomwaffenfreien Welt. „Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, kommen wir diesem Ziel näher.“ Von einem historischen Erfolg und einem wesentlichen Schritt zur Abschaffung von Atomwaffen sprach die Bretzenheimerin Beate Körsgen. „Atomwaffen sind jetzt völkerrechtswidrig und verboten, das wollen wir feiern und bekannt machen.“ Die Friedensbewegung in den USA erwähnte Dr. Brian Huck (Grüne), Ortsvorsteher der Altstadt. Sein Marienborner Kollege Dr. Claudius Moseler (ÖDP) erinnerte an frühere Friedensdemos im Ober-Olmer Wald. Vielen Menschen sei die weltweite Bedrohung durch Atomwaffen in der heutigen Zeit gar nicht mehr so präsent, mahnte Neustadt-Ortsvorsteher Christoph Hand (Grüne). „Es ist wichtig, das in die Köpfe zu rufen.“
Im Anschluss an die Aktion gab es für die rund 30 Teilnehmer Wein und Brezel. Alle hielten den Corona-Regeln konform Abstand und trugen Masken.