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Auch ein Wasserschaden kann die Narren nicht stoppen Ausgelassene Sitzung der Franziskus Narren Lerchenberg

Max Bohland überzeugte als Mini-Messdiener. Foto: Claudia Röhrich

LERCHENBERG – Ein Wasserschaden in der Kita hatte beinahe dafür gesorgt, dass die Franziskus Narren Lerchenberg (FNL) baden gingen. Oder wie es FNL-Sitzungspräsident Matthias Zackl ausdrückte: „Unser Kindergarten hat ein wenig Inkontinenz.“ Aber räumlicher Behelf für die FNL-Sitzung war schon entdeckt: Die evangelische Gemeinde stellte einen fast gleichgroßen Saal zur Verfügung, daher war Pfarrer Christoph Kiworr der Hausherr bei der Sitzung 2024. In dem sechsstündigen Programm unter Matthias Zackl ging es unter anderem um die Frage: Ton oder Holz, was eignet sich besser für einen Orden? Nachdem der Töpferofen erloschen war, fiel die Wahl auf Holz. Eine Überraschung war die achtjährige Kinderprinzessin Luise I. (Bott), die von Zackel dem Publikum vorgestellt wurde. Sie sagte, sie habe Fastnachts-Gene im Blut und trage lieber ne Kapp als ein Krönchen auf dem Kopf und sang gemeinsam mit den Narren ein Lied mit besonderen Gesten.

Pfarrer Christoph Kiworr, Ortsvorsteherin Sissi Westrich und Sitzungspräsident Matthias Zackl waren bester Laune bei der Preisverleihung. Foto: Claudia Röhrich

Unter anderem waren die Füsiliergarde und die komplette Jägergarde beim Einzug da und das Ballett der Katholischen Jugend Drais-Lerchenberg (KJDL). Die Finther Freifrauen führten als Sesamstraße verkleidet einen ungewöhnlichen Gardetanz auf und der Chor der 25 Kinder aus dem Franziskus-Kindergarten sorgte für närrische Akzente. Mini-Messdiener Max Bohland ist ein gleichwertiger Ersatz zum Obermessdiener: Was der eine schmal ist, ist der andere breit. Er erzählte von seinem Praktikum. Sein Meister stellte nach ausgeführter Arbeit fest: „Junger Mann, warum ist das Laminat an der Decke dran?“ Protokollchef Hardy Engel sprach Themen wie den Autoverkehr, das Bürgergeld und den Fachkräftemangel mit vielen Pointen an. Er stellte fest: „Es wird noch doller, ein Draiser wird Protokoller.“ Die beiden Aktiven bekamen allerhand Zwischenapplaus aus dem Publikum, das Komitee bog sich vor Lachen und viele Tuschs ertönten.

Zwei Fastnachtskleber wollten nicht weg. Foto: Claudia Röhrich

Es folgte eine Reihe von Schobbe-Schubser-Einlagen zwischen den Programmpunkten. Das HSV-Ballett trat in zwei Altersgruppen auf, 6 bis 9 Jahre sowie 10 bis 13 Jahre, jeweils unter Leitung von Lene Schmid. Hildegard Hirschelmann und Renate Ruta spielten gemeinsam ein Prinzenpaar des FNL, das sich noch nicht kennt: Prinz Karl-Friedrich I. von der Draiser Senke und Prinzessin Hillary I. Zum Kreischen lustig war der stumme Vortrag von Eva und Elke. Die zwei Damen haben ein Frage- und Antwortspiel per Notizzettel im rasanten Tempo abgehalten.

Das Hofballett bildete den Abschluss. Foto: Claudia Röhrich

Nach der Pause trat beim Eröffnungsspiel eine Gruppe von neun Leuten auf die Bühne. Zwei Fastnachtskleber klebten an einem speziellen Tisch und wollten vom Komitee-Tisch nicht weggehen, solange ihre Forderungen nicht erfüllt waren: zwei Plätze mit freier Sicht auf die Bühne und eine Spezialkleberlösung. Fehlen durfte auch nicht die Quasselstrippe aus Drais, Christa Schmal. „Die Welt ist nicht immer rosa, aber bei der Fastnacht hält man sich frisch und jung“, stellte sie fest. Selbstverständlich nicht fehlen durfte Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD). Im Namen von Oberbürgermeister Nino Haase verlieh sie den Stadtorden an die FNL-Aktive von der Verpflegung. Den gefeierten Abschluss bildete das Hofballett, bestehend aus gestandenen Mannsbildern, mitsamt dem evangelischen Pfarrer an Bord.

Mit einem emotionalen Finale endete die FNL-Sitzung, bei dem die Aktiven und die Band zu „Meenz bleibt Meenz“ alles gaben. Wer war noch dabei: Tanz der KJDL mit einem Medley über die amerikanische Hochschulzeit, Andrea Ohters im Beauty-Wahn, die Dis-Harmonists, Daniel Kretsch und „Die Meenzer Zibbelkappe“.

Claudia Röhrich

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Seit Februar 2015 bin ich als freie Journalistin bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung tätig. Zuvor arbeitete ich nach meinem Informatikstudium viele Jahre als IT-Koordinatorin. Seit zwei Jahren bin ich als freie Journalistin im Deutschen Fachjournalistenverband (DFJV) akkreditiert. Die in vielerlei Hinsicht anspruchsvollen oder originellen lokalen Veranstaltungen motivieren mich bei Recherche und Verfassen meiner Artikel.