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Auch in Marienborn haben die Narren das Sagen Fastnacht >>>Brunnebutzer übernehmen die Macht und stürmen die Ortsverwaltung

Brunnebutzer-Präsident Volker Wagner hielt eine kurzweilige Rede zur Stürmung der Ortsverwaltung. Foto: Claudia Röhrich

MARIENBORN – Ein stattlicher Umzug schritt zum Sturm auf die Ortsverwaltung durch Marienborn. Vorneweg die Fahnenträger der Brunnebutzer, der Musikzug der Kleppergarde, die Kürassier Garde, Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler im Sträflingskostüm und Ketten, der Brunneelfe, das Damenkomitee, das Herrenkomitee und die laute Kanone. Der Zugweg durch den Stadtteil führte vom Brunnebutzer-Vereinsheim in der Gottfried-Schwalbach-Straße über Altkönigstraße und den Haidenkeller zum Borner Grund und endete an der Ortsverwaltung. Die Sonne schien grell, der Wind blies eisig, als die Brunnebutzer und die Kürassier Garde unter dem Kommando von Marcus Schwalbach um 14.11 Uhr eintrafen. Der Trommler Corps des Vereins trug durch seine eindringlichen Rhythmen dazu bei, die Politiker mürbe zu machen. Es wurde der Schlüssel der Ortsverwaltung übergeben und dann die Brunnebutzer-Fahne unter einem Trommelwirbel sowie Applaus gehisst.

Die Vereinsfahne der Brunnebutzer ist gehisst, die fünfte Jahreszeit kann beginnen. Foto: Claudia Röhrich

Ortsvorsteher Moseler wurde unter Androhung einiger Gemeinheiten des Karnevalvereins entmachtet. Das ging flott, da er vom langen Zugweg durch den Ort entkräftet war. Der Schlüssel der Ortsverwaltung wurde an die Brunnebutzer übergeben, um damit die gewohnte Ordnung während der „fünften Jahreszeit“ außer Kraft zu setzen. „Diese wird eröffnet mit unserem Motto ,Das Jahr is rum, die Sach is rund, wir gehen raus und geben’s kund, bis Aschermittwoch is Marienborn vierfarbbunt“, rief Brunnebutzer-Präsident Volker Wagner den bestens gelaunten Zuschauern des Spektakels zu. Dann war Zeit für das Verlesen der närrischen Gesetze, gültig für Marienborn. Danach wurden dem Gefangenen die Ketten abgenommen, die öffentliche Hand war wieder frei. Für die Reden von Brunnebutzer-Präsident Wagner, Ortsvorsteher Moseler und Dezernentin Manuela Matz sowie für das Verlesen der elf originellen Paragrafen von Ehrensitzungspräsident Hans-Karl Warken gab es jeweils ein dreifach donnerndes Helau der großen Narrenschar. Unter durchdringenden Böllerschüssen wurde die närrische Veranstaltung beendet.

Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler wurde von der Narrenschar für einige Wochen aus seinem Amt enthoben. Foto: Claudia Röhrich

Während und nach der Veranstaltung wurde für das leibliche Wohl mit heißen Bockwürstchen und Getränken gesorgt, alles auf Spendenbasis.

Vereinschef Wagner sagte: „Die Brunnebutzer stehen auf festen Beinen und können das aufweisen.“ Elf Mitglieder fehlen noch für die vollen 400. Er hofft, dass bei der Stürmung der Ortsverwaltung der eine oder andere Narr dabei war, der seinen Eintritt in den Verein besiegelt. „Zu unserem 50-jährigen Bestehen 2025 haben wir alle Sitzungen ausverkauft und werden am 26. Februar auf dem Leichhof in Mainz eine Benefizveranstaltung durchführen: ,BeneFete – 50 Jahre für den guten Zweck’. Auch werden wir in Marienborn ein Revival des Brunnenfestes veranstalten.“ Am 16. und 17. August wird das Brunnenfest in Marienborn vor der Kirche gefeiert, verriet der Präsident. Er verabschiedete die Abgeordneten der Mainzer Vereine, die Ortsvorsteher der angrenzenden Stadtteile und die Bürger.

 

Claudia Röhrich