HOCHHEIM – Aus dem Nachlass der verstorbenen Kunstsammlerin Liane Rosteck erhält die Hochheimer Kunstsammlung eine weitere hochkarätige wie auch persönliche Schenkung. Ein wegweisendes Frühwerk der Tochter und Berliner Künstlerin Corinna Rosteck ergänzt die Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst.
‚Auf- Bruch‘ war Teil der ersten großen, gleichnamigen Einzelausstellung von Corinna Rosteck bei der Frankfurter Galerie Barbara von Stechow. Ihre Eltern erhielten das Künstlerexemplar von ihr geschenkt, das nun an die Hochheimer Kunstsammlung geht. Im Wohnzimmer des Sammlerpaars Rosteck hing „Auf-Bruch“ von 1995 bis 2021 prominent das der Wand. Das Großfoto (2m x 1,34m) wurde auf Aludibond in zwei Bahnen kaschiert und war das Hauptwerk der Abschlussprüfung von Corinna Rosteck an der Universität der Künste, (UDK) Berlin bei Prof Katharina Sieverding, 1993/1994.
Nach dem Studium der Drucktechnik in Berlin entwickelte sie mit ihrem Bruder Jens Rosteck eine Fotostrecke, in dem sie ihn in ihre Vergangenheit projizierte. Die zerrissene, digitale Landkarte projizierte sie auf sein Halbporträt in der Dunkelkammer. Er wurde damit in eine imaginäre Landschaft gesetzt, in die er mit über dem Kopf erhobenen Arm hineinfällt. „Rückwärtsgewandt in die Zukunft“ – das ist das Motiv des „Angelus Novus“ nach Paul Klee.“, erklärt die Künstlerin. „Das war mein erstes großes Format in der künstlerischen Fotografie.“ Viele sollten danach noch folgen. Bereits 2014/2015 wurden eine Reihe von großformatigen Fotografien der Künstlerin im „Szenenwechsel V: Mit der Kamera gemalt!“ gezeigt. Die frisch geschenkte Arbeit „Auf-Bruch“ von 1995 wird vorerst nicht in den Ausstellungsräumen zu sehen sein, sondern Teil eines zukünftigen Szenenwechsels sein.
Kerstin Koschnitzki
Stadt Hochheim am Main