Start Hessen Barbershop Konzert mit „BarberKadabra“ im Lichtspielhaus Ginsheim

Barbershop Konzert mit „BarberKadabra“ im Lichtspielhaus Ginsheim

Plakat: BarberKadabra

GINSHEIM – Der Barbershop Chor „BarberKadabra“ veranstaltet zusammen mit dem Männerchor „Aftershaves“ und dem Frauen Quartett „Afterglow“ ein Barbershop Konzert
am 18.06.2023, um 18:30 im Lichtspielhaus Ginsheim. Eintritt: 15,- Euro VVK / 17,- Euro AK

BarberKadabra hat sich dem ursprünglich aus den USA stammenden Barbershop-Gesang verschrieben. Seit 2017 singen musikbegeisterte  Frauen aus Mainz englische und deutsche Songs, Swing und Pop im vierstimmigen A-capella-Arrangement. Neben BarberKadabra werden die Sänger von Aftershave, dem einzigen Barbershop-Männerchor im Rhein-Main-Gebiet, und die Mitglieder des Frauen-Quartetts “Afterglow” zeigen, was Barbershop alles kann. Die obertonreiche Klangwelt und eine engagierte Performance der Songs werden den Abend zu einem besonderen Erlebnis machen.

Foto: BarberKadabra

Barbershop wird traditionell in Quartetten und Chören gesungen. Typisch hierfür war bislang die Trennung nach Geschlechtern, was allerdings ausschließlich auf musikalische Gründe zurück zu führen ist. In Europa entstehen zunehmend auch gemischte Ensembles. Barbershop wird vierstimmig gesungen; Tenor, Lead, Bariton und Bass. Ziel ist es eine sogenannte Klangerweiterung („expanded sound“) zu erreichen. Dafür werden 3 Methoden eingesetzt. Die Feinabstimmung der Tonhöhen („pitch“), differenzierte Lautstärke der vier Akkordtöne („Balance“) sowie die Angleichung der Vokale („Blend“). Neben einer Obertonverstärkung entstehen dabei zu den Akkorden passende Kombinationstöne, die das Klangerlebnis durch die verstärkten Bässe erweitern.

Barbershop gilt als ein originär amerikanischer Musikstil. Eine typische Bekleidung für US-amerikanische Barbershop-Ensembles sind gestreifte Westen oder Blazer sowie Florentiner Strohhüte. Bei genauerem Hinsehen in die Forschung werden differenzierte Theorien und Entstehungsgeschichten angeführt. Eine dieser ist in den weißen Unterschichten der Südstaaten zu finden. Traditionell wird hier davon ausgegangen, das Zuschauer von reisenden Ensembles gehörte Songs am nächsten Tag aufgriffen, um sich die Wartezeit beim Frisör (engl. Barber) zu verkürzen. Einer summte die Melodie, einer ersann eine Basslinie darunter, eine hohe Stimme sang Terzen und ein Bariton füllte den Sound mit Quintakkorden. Auch Ortsbewohner, die nicht im Theater gewesen waren, hörten die neuen Songs und machten mit. So entstand die Barbershop-Musik. In der Barbershop-Gemeinschaft ist ein bestimmtes Repertoire an Songs als Standard festgelegt. Dabei spielen „Tags“ eine besondere Rolle. Dieser Standard ermöglicht es Barbershoppern ohne aufwendiges Proben spontan gemeinsam zu singen.

Als das Radio sich verbreitete, drohte die Barbershop-Musik in Vergessenheit zu geraten. Ende der 1930er Jahre wurden jedoch mehrere Vereine gegründet, die den Erhalt und die Pflege dieser Gattung zum Ziel hatten. Am bekanntesten ist die 1938 gegründete Barbershop Harmony Society. 1991 wurde BinG! – Barbershop in Germany e.V. gegründet. 1993 fand in der Hochschule für Musik in Köln der erste deutsche Barbershop-Wettbewerb statt. 2012 fanden in Dortmund die ersten World Mixed statt – eine Weltmeisterschaft für gemischte Barbershop-Quartette.

Jennifer Heneke