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„Alte Liebe rostet nicht“ Beim BCV traf man sich zum Kampagnenauftakt erst einmal im Seniorenheim

Hella Wahnsinn (Stefanie Becker) liest die Zukunft der Heimbewohner in ihrer Glaskugel - Foto: Ekkehard Schenk

BODENHEIM – (red/es) „Alte Liebe rostet nicht“ hieß das Stück aus der Feder von Beate Dietz, das der BCV dieses Jahr im Dolles zum Kampagnenauftakt auf die Bühne brachte.

In der Seniorenresidenz „Waldesruh“ herrscht ein harmonisches und beschauliches Miteinander unter den Heimbewohnern. Naja, sagen wir mal, es herrscht fast ein harmonisches und beschauliches Miteinander, denn einige der ergrauten Herrschaften haben es – trotz ihres beträchtlichen Alters – noch faustdick hinter den Ohren, und die arme Nora (Katrin Alfonso), die als Heimleiterin wirklich ihr Bestes gibt, hat alle Hände voll zu tun, damit der Alltag in halbwegs geordneten Bahnen verläuft.

Die Charaktere sind aber auch allzu verschieden! Die blaublütige Susanne von Strunz (Rebecca Koss), die es so trefflich versteht, ihre kilometerlange Ahnenreihe dem geneigten Zuhörer zu Gemüte zu führen. Oder der gebeutelte Hansi Kellermann (Ralf Stenner), der das abrupte Ableben seiner 100-jährigen Mutter zu verdauen hat. Auch Seppel Krautkrämer (Rainer Dietz), der sich eigentlich viel zu jung für einen Aufenthalt „im Heim“ fühlt und der ein echter Schwerenöter ist, der nur zu gerne mit den Damen – und dem Pflegepersonal – auf Tuchfühlung geht, machen es der guten Nora nicht einfacher. Ohne entsprechende Überzeugungsarbeit ist auch der Paradiesvogel Hella Wahnsinn (Stefanie Becker) nicht bereit, sich in den Ablauf eines Altenheims einzufügen.

Doch dann geschieht das Unerwartete! Hella trifft dort nach über fünfzig Jahren auf ihre einstige Jugendliebe. Welch eine glückliche Fügung des Schicksals! Und als dann Hella auch noch in ihrer Glaskugel liest erfahren die Heimbewohner noch das Eine oder Andere über sich, was sie vorher nicht für möglich gehalten haben …

In weiteren Rollen begeisterten Joachim Desch, Fabienne Ebert, Stefan Gardt, Claudia Kehrer, Nick Stenner sowie Paul Stenner. Alles in Allem bot der BCV mit dem Theaterstück eine kurzweilige Veranstaltung. Die Schauspieler spielten ihre Rollen mit Bravour. Im ausverkauften Hermann-Webler-Saal blieb kein Auge trocken. Mit unterschiedlichsten Charakteren hat es Beate Dietz geschafft, das Publikum zu begeistern. Ihrem Ehemann, der sich eigentlich schon letztes Jahr von der Theaterbühne verabschiedete, danke sie besonders, da er sich noch einmal überreden lies diese für ihn allzu passende Rolle zu übernehmen.