RÜSSELSHEIM – Sollen Ruth und Helmut Plaha, jahrzehntelange Kunden der Stadtwerke Rüsselsheim, ihr Haus in der Böllenseesiedlung mittels einer Wärmepumpe beheizen? Sollen sie Einschätzungen folgen, wonach sich diese Technologie selbst für ungedämmte Altbauten eignet? Das Ehepaar war sich unsicher. Da stieß Helmut Plaha auf einen Online-Hinweis der Stadtwerke, wann das Unternehmen wieder eine unabhängige Energieberatung anbietet. Plaha meldete sich an, übermittelte Energieberater Hans Dieter Scherer-Gerbig die benötigten Kennzahlen des Gebäudes und ließ sich informieren.
Nach dem einstündigen Gespräch war Helmut Plaha begeistert. „Herr Scherer-Gerbig hat meine Fragen kompetent beantwortet und gleichzeitig vernünftige Prioritäten, Kosten, Fördermöglichkeiten und Alternativen aufgezeigt“, sagt er. „Dies lief alles in einer entspannten, freundschaftlichen Atmosphäre ab.“
Mehrere Erkenntnisse gewann der Ratsuchende. Auch in diesem Zustand kann man eine Wärmepumpe im Haus der Plahas einbauen – aber nur auf Kosten eines immens hohen Stromverbrauchs. „Das widerspräche dem, was wir eigentlich machen wollen“, sagt Ruth Plaha. Denn dem Ehepaar schwebte vor, etwas für den Klimaschutz zu tun und dabei auch noch dauerhaft seine Energiekosten zu reduzieren.
Theoretisch könnten die Plahas mit einer großflächigen Photovoltaikanlage den benötigten Strom produzieren. Aber die am meisten sonnenbestrahlte Westseite ihres Dachs ist wegen mehrerer Dachflächenfenster so zerklüftet, dass sie sich dazu nicht eignet.
Scherer-Gerbig erklärte den beiden Rüsselsheimern auch, warum sie ihr größtenteils in den 1950-er Jahren erbautes Eigenheim (der im Krieg unzerstörte Keller stammt aus den 1930-er Jahren) energetisch sanieren sollten. Erst dann ist für das Haus eine Wärmepumpe sinnvoll. Denn effizient und somit stromsparend arbeitet das Gerät nur, wenn die Heizkörper mit niedriger Vorlauf-Temperatur betrieben werden oder mit Fußbodenheizung. Also wäre der Einbau dreifach verglaster Fenster und die Dämmung der Gebäudehülle notwendig. Eine so aufwendige Sanierung kommt für die Plahas aus mehreren Gründen nicht infrage.
Aber als nächste Maßnahme wollen sie die Kellerdecke dämmen, nachdem sie mit einer Dachdämmung bereits gute Erfahrungen gemacht haben: „Das war ein richtiges Highlight“, sagt Helmut Plaha. Im Sommer sei es im ausgebauten Dachgeschoss weniger heiß, im Winter indes angenehm warm. „Diesen Weg wollen wir dank der Energieberatung auch fortsetzen“, sagt Ruth Plaha.
Ihre kostenfreie Energieberatung bieten die Stadtwerke alle zwei Monate am zweiten Donnerstag an, das nächste Mal am 10. Juli. Vier Beratungstermine in der Zeit von 15.30 bis 18.30 Uhr werden vergeben. Die Beratung erfolgt in den Räumen der Stadtwerke in der Walter-Flex-Straße 74. Eine Anmeldung ist möglich in den Kundenzentren oder telefonisch unter 06142.500-0.
Jürgen Gelis
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH