BODENHEIM – Unermüdlich drehten sich Kinder- und Kettenkarussell. An der Schießbude wurden zahlreiche Plastikrosen und rotierende Blechtierchen aufs Korn genommen und am Stand mit der Zuckerwatte warteten Kinder und Erwachsene gleichermaßen geduldig auf die fluffige weiße Süßware. Am dritten Septemberwochenende wurde in Bodenheim wieder Kerb gefeiert.
Bei herrlichem Spätsommerwetter – das am Sonntagnachmittag manch einen Festbesucher regelrecht in den Schatten drängte. Gut, dass Tische und Bänke rund um Wein-, Bier-, Kuchen- und Grillstand überwiegend unter Schirmen und unter dem Verwaltungsgebäude aufgestellt waren. Schnell füllten sich dort die Plätze.
Drei Tage lang feierte die Bodenheimer das vor allem vom Kerbejahrgang 1999/2000 organisierte Fest in der Ortsmitte. Die Kerbejugend mit ihren „Eltern“ Milena Kerz und Florian Roth hatte sich dazu im Vorfeld große Mühe gegeben und so manches Highlight organisiert.
Los ging es am Freitag mit der Errichtung des Kerbebaums vor dem alten Rathaus und dem sich daran anschließenden Umtrunk, der von Gemeinde und Verkehrsverein getragen wurde. Begleitet wurde das Spektakel vom Blasorchester, später ging es weiter mit den „Bodenheimer Top 20“, präsentiert durch die Bodenheimer Schoppegarde.
Auch am Samstag gab es viel Musik, vor allem abends konnten sich die Festgäste auf Live-Musik mit der Partyband „Online“ freuen. Die Jugend tummelte sich abends bei der Disko, die Kinder tagsüber am Dollesplatz. Dort fand besonders der Kinderflohmarkt regen Zulauf. Bücher, Spiele, Lego und Playmobil aber auch Kleidung wurden angeboten und fanden ihre Abnehmer. Manch ein kleiner Besucher drehte seine Taschengeldmünzen in den Fingern, Lego Creator ist, je nachdem was im Kasten steckt eben auch auf dem Flohmarkt, seinen Preis wert. Günstiger waren da tatsächlich Lernbücher oder Plüschtiere zu haben.
Die traditionelle Weinprobe mit den Bodenheim Top3 lockte am Sonntag viele Besucher ins Bürgerhaus. Aber mindestens genauso viele interessierten sich draußen auch für die herrlichen Kuchen der Landfrauen. An ihrem Stand war es gar nicht so einfach, das richtige Stückchen zwischen Apfel-, Käse-, Mandarinen-, Pflaumen-, Streusel oder Marmorkuchen zu finden. Ebenfalls am Sonntag sollte außerdem noch eine Tour mit dem Musikzug Bodenheimer Schoppegarde und der Kerbejugend durch die örtlichen Straußwirtschaften geben.
Davor allerdings stand noch das Highlight des dritten Festtages, nämlich der Umzug der Kerbejahrgänge. Geduldig warteten Zuschauer schon lange vor dessen Start an Straßenecken oder Hofeinfahrten. Derweil wurden am Startpunkt noch Trecker und deren Anhänger geschmückt und nach und nach trafen die Jahrgänge fröhlich singend ein. Das waren dann nicht nur die Jugend aus den vergangenen Jahren, auch die, die vor 40 Jahren die Bodenheimer Kerb mitgestaltet hatten, reihten sich in den Korso ein. Kreuz und quer durch Bodenheims Gassen bewegte der sich letztlich ebenfalls bis hinauf zum Dollesplatz.
Die Kerbebeerdigung ist am Montag, 23. September 20 Uhr am Historischen Rathaus. Um 0 Uhr wird die Kerb dann traditionell an den nächsten Jahrgang übergeben.