INGELHEIM – Die Forschungsstelle hat auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse neue Informationsmedien entwickelt und die Besichtigung der Palastruine und der St. Remigiuskirche noch attraktiver gestaltet.
Wie die Stadt informiert, werden nun die Gäste In der Archäologischen Zone Kaiserpfalz schon am Besucherparkplatz an der Natalie-von-Harder-Straße mit einem neuen Konzept empfangen: Drei Stelen würdigen dort den Weg, den die Wiederentdeckung und Erforschung der Pfalz Karls des Großen genommen hat. Sie stellen die Forschungsgeschichte anhand ihrer Persönlichkeiten dar und veranschaulichen die archäologischen Methoden. Auch die Einbettung der Pfalz in den alten Kulturraum von Ingelheim wird erläutert.
Im Zuge einer Neugestaltung der Beschilderung in der Archäologischen Zone Kaiserpfalz flossen neue Erkenntnisse aus den jüngsten Ausgrabungen in die Texte ein, die mit aktuellem Bildmaterial aufgewertet wurden. Ein neues „Fernglas in die Vergangenheit“ bietet – wie schon in der Aula regia – einen Vergleich zwischen heutiger Ruine und einer digitalen Rekonstruktion der einstigen Pracht. Ein Gang durch die Archäologische Zone Kaiserpfalz lohnt sich also, wenngleich der Bereich um die staufische Wehrmauer mit der Warmluftheizung und dem Jüdischen Friedhof aus Sicherheitsgründen weiter geschlossen bleiben muss.
Für einen Besuch der Palastruine empfiehlt es sich, vorab die Kaiserpfalz-App auf dem eigenen Smartphone zu installieren. Sie ist der ideale Begleiter und ergänzt als digitaler Führer die Beschilderung im Kaiserpfalzgebiet mit Hörtexten, Bildergalerien und digitalen Rekonstruktionen. Die Kaiserpfalz-App kann bei Google Play und im App-Store unter dem Suchbegriff „Kaiserpfalz Ingelheim“ kostenlos heruntergeladen werden.
Darüber hinaus, so die Stadtverwaltung, hat die Forschungsstelle in Zusammenarbeit mit dem auf die Christianisierung spezialisierten Mittelalterarchäologen Sebastian Ristow auch für die St. Remigiuskirche ein neues Vermittlungsangebot produziert. Im mittelalterlichen Turm der ältesten Kirche von Ingelheim befindet sich eine der bedeutendsten Fundstellen zur Kaiserpfalz-Geschichte der letzten Jahre: die gut erhaltenen Reste eines Taufbeckens aus dem 6./7. Jahrhundert. Im 11. Jahrhundert wurde diese Stelle auch als Grablege verwendet. Zwei kurze Filme erklären diese archäologischen Befunde nun auf besonders anschauliche Art: In Rekonstruktionsansichten wird sichtbar, wie die Kirche und die Taufanlage ursprünglich vor rund 1400 Jahren ausgesehen haben könnten. Informationen zur damals üblichen Ganzkörpertaufe sind ebenfalls bildlich dargestellt. Beide Filme können auf den Informationstafeln an der St. Remigiuskirche über QR-Codes heruntergeladen und auch auf der Homepage der Forschungsstelle angesehen werden.
red