Start Gesellschaft Bessere Taktung mit umweltfreundlichen Bussen

Bessere Taktung mit umweltfreundlichen Bussen

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MAINZ-BINGEN/VG-NIEDER-OLM – Der regionale öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Mainz-Bingen kommt in kommunale Hand. Nachdem die Kreistage Bad Kreuznach und Mainz-Bingen sowie der Stadtrat Bad Kreuznach dem Riesenvorhaben zugestimmt hatten, unterzeichneten die Kooperationspartner vor Kurzem den Gesellschaftsvertrag zur Gründung des Verkehrsunternehmens „Kommunalverkehr Rhein-Nahe“ (KRN). Nach den Plänen übernimmt die KRN im Herbst 2022 die Regie, um den Fahrgästen vorteilhafte Fahrpläne anzubieten.

„Dieser Schritt ist richtig und wichtig, um damit noch mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen“, teilte Mainz-Binger Landrätin Dorothea Schäfer nach der Unterzeichnung mit. „Dadurch, dass nun auch kleinere Gemeinden besser erreichbar sein werden, wird uns das sicher gelingen.“ Das neue ÖPNV-Konzept, das zudem 2022 im Landkreis startet, bringe mehr Linien, eine besseren Taktung und damit einer besseren Erreichbarkeit in der Region, ergänzte Schäfer erfreut. Der Vorteil des neuen Betriebs im Vergleich zu einer kompletten Vergabe der Konzessionen an private Unternehmen sieht sie in der „Möglichkeit, dass sich der Busverkehr schneller und flexibler an verändernde Entwicklungen anpassen kann“.

Um die Qualität in der beachtlichen Landfläche zu sichern, wird die Busgesellschaft auf Kooperationen setzen und bis zu 49 Prozent mit lokalen Busfirmen als Subunternehmer zusammen arbeiten. Bis zum Startschuss am 17. Oktober bleibt aber noch Einiges zu tun. So muss die Gesellschaft nach eigenen Angaben die geplanten 200 Busfahrer einstellen (Neuausbildung, Neueinbindung, Umschulung und Akquise im Ausland), die dezentralen Betriebshöfe einrichten und 117 Busse anschaffen. Die Flotte soll 52 neue und 65 gebrauchte Dieselfahrzeuge erhalten. In den folgenden fünf bis sechs Jahren ist aber der Beginn des Umbau des Fuhrparks in Richtung Klimaneutralität angedacht. Insgesamt rechnet die Gesellschaft mit Kosten für alle drei Gebietskörperschaften in Höhe von 15 Millionen Euro pro Jahr. Die Kilometerkosten bewertet die KRN, für die Uwe Hiltmann als Geschäftsführer bestellt wurde, mit 3,85 Euro pro Kilometer. Nach Auskunft der Kreisverwaltung liegt der Wert auf einem Niveau, das mit dem freien Wettbewerb vergleichbar sei.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach