Start Kultur Bildhauer, Maler und Finther Bürger Kunst >>>Reinhold-Petermann-Ausstellung im Bürgerhaus eröffnet

Bildhauer, Maler und Finther Bürger Kunst >>>Reinhold-Petermann-Ausstellung im Bürgerhaus eröffnet

Die Eröffnung der Ausstellung mit Barbara Petermann, dem HGV-Vorsitzenden Benno Kraft, „dem Flötenspieler“, Kulturdezernentin Marianne Grosse, Ortsvorsteher Manfred Mahle und der Zweiten HGV-Vorsitzenden Agnes Wintrich (v.l.). Foto: Oliver Gehrig

FINTHEN – Reinhold Petermann (1925-2016) gehört zu den prägendsten Künstlern der Mainzer Nachkriegszeit. Als Bildhauer hat er mit seinen mehr als 300 Werken, darunter 26 große Skulpturen im öffentlichen Raum in Mainz und insgesamt mehr als 50 Skulpturen in ganz Rheinland-Pfalz, ein künstlerisches Dokument für die Ewigkeit hinterlassen. Den 100. Geburtstag von Reinhold Petermann hatte die Stadt Mainz bereits mit zwei Ausstellungen im Stadthaus und im Zentrum Baukultur gefeiert (wir berichteten). Zum Jahresabschluss präsentiert der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) Finthen nun in Zusammenarbeit mit Barbara Petermann, Tochter des Künstlers, eine kleine Auswahl seiner Arbeiten im Finther Bürgerhaus.

Auch die Skulptur „Pferd und Mann“ ist ausgestellt. Foto: Oliver Gehrig

„Der HGV begrüßt Sie auf das Herzlichste“, sagte die Zweite Vorsitzende Agnes Wintrich zu Beginn der Vernissage zu den rund 50 Gästen im Bürgerhaus, darunter Ortsvorsteher Manfred Mahle (SPD), seine Vorgänger Herbert Schäfer (CDU) und Kurt Merkator (SPD), der frühere SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Hammer und HGV-Vorsitzender Benno Kraft. „Wir sind zusammengekommen, um einige Werke des Finther Bildhauers Reinhold Petermann zu bewundern und kritisch zu beurteilen.“ In seinem Finther Haus „An der Steige“ habe er jahrzehntelang sein Atelier für Kunstliebhaber geöffnet und Kurse im Aktzeichnen angeboten. Seinem Heimatort hat er mit dem Fontanabrunnen an der Straßenbahnendhaltestelle „Poststraße“ ein künstlerisches Vermächtnis hinterlassen. Barbara Petermann habe sich begeistert von der Idee des HGV gezeigt, die Ausstellung auch in seinem Heimatort Finthen zu zeigen. Manfred Mahle, der sich sehr dafür eingesetzt habe, bekomme als Spende die Skulptur „Finther Gickel“, die einen Ehrenplatz im Büro des Ortsvorstehers erhält.

Das Holzbläsertrio des Orchestervereins St. Martin sorgte für den musikalischen Rahmen. Foto: Oliver Gehrig

„Die Ausstellung im Stadthaus war sehr erfolgreich“, sagte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD). Finthen erhalte nun „als Zugabe des HGV“ die kleinste und persönlichste Ausstellung, die neue Perspektiven auf den Künstler eröffne. Grosse: „Dieser Künstler hat mich persönlich sehr beeindruckt und ist mit seinem großen Werk für die Stadt unverzichtbar.“

„Der Finther Gickel“ erhält einen Ehrenplatz im Büro des Ortsvorstehers. Foto: Oliver Gehrig
Auch Aquarelle aus seinen Aktzeichnen-Kursen sind ausgestellt. Foto: Oliver Gehrig

 

Barbara Petermann stellte heraus, dass diese Ausstellung nur einen Bruchteil seiner Werke zeige – und zwar nicht nach einer Thematik, sondern nach Epochen gegliedert. Zu sehen sind etliche bekannte öffentliche Skulpturen in Miniatur, etwa „Pferd und Mann“ von 1967, zu bewundern vor dem Philosophicum der Johannes Gutenberg-Universität, „Der Eisverkäufer“ aus Idar-Oberstein, das „Geigerfränzje“ aus Mombach und „Die Hockende“ vom Botanischen Garten. „Ich finde es großartig, in Finthen noch mal eine Ausstellung machen zu können“, betonte Barbara Petermann. „Hier war seine Heimat, hier stand sein Atelier.“ Auch einige Aquarelle aus seinen Aktzeichnen-Kursen sind ausgestellt.

Der Fontanabrunnen steht vor der Endhaltestelle „Poststraße“. Foto: Oliver Gehrig

Für die musikalische Umrahmung der Vernissage sorgte das Holzbläsertrio des Orchestervereins St. Martin mit Wolfgang Amadeus Mozarts „Divertimento 2+4“. Die Ausstellung ist noch bis 12. Dezember zu den Öffnungszeiten der Finther Ortsverwaltung zu sehen. Der Eintritt ist frei.

 

Oliver Gehrig