HARXHEIM – Wenn die Feuerwehr übt, brauchen sie auch Menschen, die sie retten können oder sollen. Diese Menschen heißen Mimen und wir waren als solche für die Feuerwehr dabei.
Wir – das sind 10
Personen, davon 3 Kinder – die in einem „brennenden Haus“ eingeschlossen sind. Auf das ganze Haus verteilt und mit klaren Rollen sollten wir unseren Part der Übung spielen.
Die Freiwilligen Feuerwehren in Harxheim und Gau-Bischofsheim übten unter Leitung von Axel Zimmermann und Tobias Heidenreich. Er hat sich das Szenario ausgedacht und mit klaren Zielen formuliert. Die Übung fand statt im Alten Rathaus mitten in Harxheim und dem Nebengebäude.
Auch für uns kleine DRK-Gruppe hatte er klare Vorgaben z.B. für den 1. Stock: Eva sollte einen Schock darstellen, sie sollte gehfähig, aber verwirrt sein. Dazu wurde sie im Gesicht sehr blass geschminkt.
Nicole sollte ängstlich, aber körperlich unversehrt sein, sollte vom Fenster laut um Hilfe schreien und winken und später über eine Leiter durch das Fenster gerettet werden.
Die drei Kinder Mia, Finn und Henri waren unter Nicols Leitung als Jugendgruppe im Obergeschoss eingeschlossen und sollten über die Drehleiter gerettet werden – ein Erlebnis für die drei Kids.
Natürlich waren im Erdgeschoss auch weitere Betroffene. In diesem Fall Verletzte:
Lars wurde sehr blass geschminkt, da er durch eine Rauchgasvergiftung bewusstlos im Nebengebäude lag.
Ingo versuchte die Treppe herunter zu laufen und ist gestürzt. Eine offene Frakturverletzung am Bein wurde geschminkt. Er ist ansprechbar, aber er konnte nicht mehr gehen. Draußen spielte Melanie eine sehr aufgeregte Mutter, die ihre drei Kids abholen wollte und vor dem „brennenden Haus“ um Hilfe rief.
Das ganze Haus wurde realistisch vernebelt, wir alle lagen in den Nebelschwaden, aus den offenen Fenstern im Obergeschoss kam der „Rauch“ in Massen heraus. Von außen gesehen sah das extrem realistisch aus, Spaziergänger blieben stehen.
Die Feuerwehr rückte an, die Atemschutzgeräte-Träger kamen in 2-er Trupps ins Rathaus. Sie fanden Lars und Ingo, gaben Meldung und es rückten weitere Kräfte nach, die die beiden auf Tragen aus dem Haus brachten. Ingo mit seinem „Beinbruch“ hatte „erhebliche Schmerzen“, die er auch deutlich ausdrückte. Lars hatte es einfacher: bewusstlos musste er sich nur raustragen lassen.
Beide Verletzten wurden dem DRK Rettungswagen aus Nackenheim übergeben – besetzt mit Volker und Dennis – und dort versorgt. Die Mimen aus dem Obergeschoss kamen alle unversehrt über die Fenster raus und spielten ihre Rollen im Freien weiter.
Fazit von Axel Zimmermann: „Die Mimen vom DRK waren klasse, sehr realistisch und sehr engagiert. Es ist immer besser mit Menschen als mit den Feuerwehr-Puppen zu üben und bei der nächsten Übung seid Ihr wieder dabei!“
Wolf-Ingo Heers