FLÖRSHEIM – „Habe gestern auf M 27 den DEW 3X299 mit Partner gesehen und am 18.02. auf M 34, genau wie im letzten Jahr, den DER AX133“. Diese Nachricht klingt sehr geheimnisvoll, stammt allerdings weder vom russischen noch vom amerikanischen Geheimdienst. Für Bernd Zürn, der diese Botschaft vor ein paar Tagen von Horst Usinger erhielt, war sie nicht nur klar verständlich sondern auch höchst erfreulich. Im Klartext teilte ihm der Hattersheimer Storchenbeobachter mit, dass er neulich mehrere Störche im Bereich Hochheim/Deponie Wicker beobachtet hatte.
Ringnummern an den Storchenbeinen helfen bei der Zuordnung
Den Storch mit der amtlichen Ringnummer DEW 3X299 (sein Geschlecht ist nicht bekannt) hatte er mit seiner/seinem unberingten Partner/in auf dem Hochspannungsmast Nr. 27 des Netzbetreibers SYNA dicht am „Wiesbadener Kreuz“ angetroffen. Für Zürn war das keine Überraschung, denn seit April 2018 brütet er/sie dort erfolgreich. Allerdings in diesem Jahr mit einer anderen Partnerin/einem anderen Partner. Das kann sich aber noch ändern. Mehrere Adebare sind sich nämlich noch nicht sicher, ob sie den augenblicklichen Partner für diese Brutsaison behalten wollen. So konnte zum Beispiel Martina Thomas feststellen, dass sich der Storch vom SYNA-Mast M 14 nach rund zwei Wochen einen neuen Partner ins Nest geholt hat und sich die Beiden jetzt sehr intensiv paaren.
Die Region südlich der A 66, westlich von Delkenheim und östlich der Domäne Mechthildshausen wird in den letzten Jahren verstärkt von Störchen angenommen. Dort steht auch der Mast M 34. Nach den Beobachtungen von Horst Usinger brütet dort DER AX 133 – mit Unterbrechungen – seit Mai 2018 erfolgreich.
Naturschützer erwarten wieder ein erfolgreiches Storchenjahr 2024
Die bisherigen Beobachtungen ihrer gefiederten Freunde lassen die Naturschützer auf ein erfolgreiches Storchenjahr 2024 hoffen. Mit großer Sorge blicken sie aber auf die Gefahren, die den großen Vögeln durch die Hochspannungsmasten drohen. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche „Stromtote“, Störche also, die den Stromleitungen zu nahe kamen und das mit ihrem Leben bezahlten. Trotz intensiver Suche haben auch die Stromversorger bisher keine befriedigende Lösung gefunden.
Bernd Zürn