EBERSHEIM -Generationen-Wohnen in zweigeschossigen Häusern, Orte der Begegnung drinnen und draußen, die Autos in eine Tiefgarage verbannt – so sieht das Planungskonzept für die 53 Wohneinheiten aus, die durch die Bebauung des alten Regenrückhaltebeckens entstehen sollen. Doch so luftig und grün das neue Wohnquartier „An der Wiese“ auf den Entwürfen aussehen mag. Bei der ersten Bürgerbeteiligung in der Töngeshalle wurde auch Kritik laut.
„Es wird sehr schön“, begann eine Anwohnerin. Doch ging ihr Blick vom eigenen Garten bislang ins Grüne soll nun an der Nordseite des alten Rückhaltebeckens ein Häuserblock entstehen, der wie eine Phallanx den bislang ungehinderten Blick ins Freie blockiert. „Das ist wie ein Wall, der uns vor die Nase gesetzt wird“, beanstandete sie und schloss sich der Frage an, weshalb jenes Gebäude nicht an der Südseite des Areals errichtet werden könne.
Bernd Schmitt und Florina Lacherbauer vom Stadtplanungsamt hatten den Entwurf vorgestellt. „Der alte Baumbestand soll komplett erhalten bleiben“, sagte Lacherbauer. Umso unverständlicher für die Anwohner, weshalb jene Hausreihe genau an der Stelle gebaut werden solle, an der keine Bäume die Sicht ein wenig verdecken. Kritisch sahen manche auch die zweigeschossige Bauweise.
Schmitt tröstete aber, da alles in der Mulde stehe, würden die Häuser „gar nicht besonders weit hinausragen und sicher nicht die Firsthöhe der Umgebung überschreiten.“
Reihenhäuser, Mehr- und Einfamilienhäuser – errichtet von Baugemeinschaften – sollen künftig auf dem Rückhaltebecken Platz finden, die vorhandene Mulde des Areals werde interessante Möglichkeiten der Gestaltung im Außenbereich zulassen, pries Lacherbauer die Vorzüge.
Und gerade auch, weil das Areal eine Mulde hat, sei die Idee der Tiefgarage optimal. So brauche es kaum noch einen Aushub, um diese bauen zu können. Sechs Besucherparkplätze sollen am Westrand des Wohngebietes entstehen. Das sorgte für Lacher im Publikum. „Wir haben so schon Parkplatzprobleme“, so die Anwohner. Bei 53 Wohneinheiten könne mit mindestens 50 neuen Autos gerechnet werden, die täglich die Straße „An der Wiese“ befahren werden.
Dann auch noch Besucher, die ihre Autos abstellen wollen, da sei das Verkehrschaos programmiert. Da sollte wenigstens die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage statt an die Nord-West-Ecke des Areals an die Süd-Westecke verlegt werden, um so ein wenig Entspannung zum bereits bestehenden Wohngebiet herzustellen. Schmitt notierte sich die Kritikpunkte und versicherte sie weiterzureichen, wollte aber sonst nichts versprechen.