Start Mainz Das traumatischste Datum dieser Stadt

Das traumatischste Datum dieser Stadt

Im Rahmen einer Gedenkfeier beteten Domdekan Henning Priesel und Dekan Andreas Klodt das Vaterunser mit der Gemeinde. Foto: Claudia Röhrich

MAINZ – Zum nunmehr 78. Mal jährte sich der Bombenangriff auf Mainz am 27. Februar 1945, als mehr als 1200 Mainzer zu Tode kamen. Bürgermeister Günter Beck (Grüne) gedachte zusammen mit Domdekan Henning Priesel und Dekan Andreas Klodt im Rahmen einer Gedenkfeier in St. Christoph allen Opfern des Zweiten Weltkkriegs. Vom Blechbläserensemble des Peter-Cornelius-Konservatoriums wurde das Gedenken musikalisch eingerahmt.

Am 27. Februar 1945 wurden beim zweiten großen Angriff nach 1942, zwischen 16.29 und 16.45 Uhr von über 400 Bombern der britischen Royal Air Force 1500 Tonnen Bomben mit kalter Berechnung über Mainz abgeworfen, die weitläufige Teile der Neustadt nicht verfehlten. St. Joseph und St. Bonifaz wurden vernichtet.

St. Christoph und St. Stephan wurden so weitgehend getroffen, dass ihre Ersetzung einst mehr als fraglich erschien. Nur die Augustinerkirche blieb geschont. Auch die Altstadt war von dem Bombenangriff größtenteils intakt. 80 Prozent der Innenstadt waren nach etwa 16 Minuten vernichtet. Ringsum begannen Brände aufzulodern. Ebenso Weisenau, Gustavsburg und Bischofsheim waren stark betroffen. Auch gab es 344 Vermisste und etwa 4.000 Verletzte, 33.000 Menschen wurden obdachlos.

Im Rahmen einer Gedenkfeier beteten Domdekan Henning Priesel und Dekan Andreas Klodt das Vaterunser mit der Gemeinde. Foto: Claudia Röhrich

„Heute werden die Glocken wieder läuten, diese wenigen Minuten reichten aus um Mainz in Schutt und Asche zu legen. Ganze Straßenzüge wurden ausradiert. 16 Minuten reichten aus, dass 1200 Menschen ihr Leben verloren. Wir gedenken der Menschen der die Heimat genommen wurde. 78 Jahre ist auch eine lange Zeit zu vergessen. Last uns zusammenhalten. Während wir hier stehen sind in der Ukraine die Bomben gefallen. Hört Putin nicht den Mahnruf der Glocken? Dieser Ort mahnt uns zum Innehalten. Dank einiger Menschen von der Initiative St. Christoph legen wir hier einen Kranz nieder. Wir halten unsere Trauer lebendig“, sprach Beck mahnende Worte am Gedenktag.

An den Beginn und die Dauer der Bombardierung wiesen die Innenstadtkirchen mit einem Stadtgeläut von 16.30 bis 16.46 Uhr hin. Um 17.00 Uhr legte der Ortsbeirat Altstadt an der Gedenkplatte zur Erinnerung an die Zerstörung der Mainzer Altstadt ebenfalls einen Kranz nieder. Sie befindet sich in der Emmeranstraße, neben dem Parkhaus „Am Kronberger Hof“.

 

Autor: Claudia Röhrich