FINTHEN – Der 530 Meter lange Aubach ist zurzeit auf 2,5 Hektar Fläche in weiten Bereichen ein eher trauriges Rinnsal. Aktuell ist es am Alten Wasserwerk ein schmales Gerinne, sehr naturfremd, mit Stützmauern eingefasst. Etwas weiter ist das Gewässer naturnäher mit einer Steilböschung, wie Joel Heine vom Ingenieurbüro Francke + Knittel jetzt im Ortsbeirat erklärte. Er erläuterte dem Gremium die Details der geplanten Renaturierung des Aubachs.
Der Antrag für das zu 90 Prozent geförderte Projekt wurde im April 2020 gestellt, die Genehmigung folgte im Oktober 2022. Das Büro übernimmt die technische und ökologische Baubegleitung: Die Betonschalen und das Gitterrost Am Elmerberg werden abgebaut, die Böschung linksseitig der Fließrichtung am Alten Wasserwerk wird abgetragen. Insgesamt werden 120 Kubikmeter Unterboden und 930 Kubikmeter Oberboden abgetragen, sodass eine ausgeglichene Bodenbilanz entsteht. 17 Bäume und 103 Sträucher werden neu angepflanzt. Der Zeitplan: Rodung, Fällung und Maat haben bereits im Februar stattgefunden. Ein Eidechsenschutzzaun wurde im März errichtet. Baubeginn ist im August, die Bepflanzung erfolgt im September und Oktober, die endgültige Fertigstellung ist im Oktober 2025. Die Kosten insgesamt betragen 369.000 Euro. Die wasserbaulichen Maßnahmen machen 283.000 Euro aus, die restlichen 86.000 Euro entfallen auf die Begrünung und auf ein Jahr Pflege.
Der Ortsbeirat begrüßte das Projekt und hatte eine Reihe von Fragen. Claus Berndroth (Freie Wähler) wollte wissen, ob eine Stauung für Amphibien geplant sei. Nein, es handele sich um Arbeiten am Fließgewässer, antwortete Heine. Markus Sieben (CDU) hat bereits Arbeiten am Aubach beobachtet. Dabei habe es sich um vorbereitende Gehölzarbeiten gehandelt, so die Antwort. „Wo darf man am Aubach gehen?“, fragte Sonja Haug (Grüne). So wie bisher, es gebe keine Änderungen, antwortete Heine.
Einstimmig verabschiedet wurde ein Prüfantrag der Grünen, am Ende der Aubach-Renaturierungsfläche Am Elmerberg einen Platz mit Bänken, Bäumen, Erläuterungen und Mülleimern zu errichten. Derzeit fehle es in diesem Bereich an Aufenthaltsqualität.
Oliver Gehrig
