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Die Geschichte niemals vergessen

GONSENHEIM – Mit einer Gedenkstunde am Ehrenmal gedachten am Volkstrauertag Orts- und Stadtpolitiker, Mitglieder der Vereine und der Bundeswehr sowie zahlreiche Bürger den Opfern von Kriegen, Terror und Hass. Die Weltkriege seien für die Nachfahren nur noch ein auf wenige Seiten konzentriertes Kapitel im Geschichtsbuch. Doch gerade heute wieder erlebten die Menschen, wie wichtig es sei, die Geschichte niemals zu vergessen.

„In ganz Europa wird rechtes Gedankengut wieder salonfähig“ und der Terror habe auch Deutschland erreicht, sagte Ortsvorsteherin Sabine Flegel. Ihr Dank galt allen, die gekommen waren, um teilzunehmen an der Feierstunde am Ehrenmal, an dem Kränze niedergelegt worden waren und eine Flamme entzündet war. In Vertretung von Oberbürgermeister Michael Ebling war Dezernentin Manuela Matz gekommen.

Schüler der Kanonikus-Kir-Realschule beteiligten sich an der Gedenkfeier. Foto: kga

Peter Krawietz, ehemaliger Kulturdezernent und Gonsenheimer Ortsvorsteher, fragte nach dem Sinn des Volkstrauertages. Um der Gefallenen und Opfer der Weltkriege zu gedenken, das sei eine zu pauschale Antwort. „Die Weltkriege liegen weit zurück, manche heute kennen nicht einmal ihre genauen Daten“, so Krawietz.

Er warnte davor, Kriege wie die Leipziger Völkerschlacht als Spektakel in alten Uniformen nachzuspielen. Verliere sich der Sinn mit der Abnahme der Betroffenheit?, fragte Krawietz. Und führte fort: „Das Tragische ist, dass es trotz der Millionen Toten von damals heute weiter Terror und Krieg gibt. Allein deshalb brauchen wir den Volkstrauertag. Denn die Menschen sind so vergesslich, dass sie immer wieder von Neuem an Hass und Krieg erinnert werden müssen.“ Der katholische Pfarrer Hans-Peter Weindorf und sein evangelischer Kollege Andreas Nose hielten gemeinsam eine kurze Andacht und stellten Kerzen.  „Herr lass Versöhnung wachsen wo Hass war“, baten sie und beteten gemeinsam mit den Anwesenden das „Vater unser“.  Schüler der 9. Klasse der Kanonikus-Kir-Realschule gedachten auf ganz besondere Weise auch ihrer Zukunft. Sie trauerten um Bienen, Eisbären und Vögel, sprachen ihre Angst vor dem Verlust der Artenvielfalt und der Wälder aus, und mahnten an einen besseren Umgang mit der Welt, der Erde, die eine Leihgabe der Kinder sei, die später noch darauf leben wollen.

Mit einem Zitat aus John Lennons Song „Imagine“ schlossen sie ihren Beitrag zur Gedenkstunde am Ehrenmal. Die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr spielte und Flegel, Matz, Krawietz und Oberstleutnant Thomas Winter, offizieller Vertreter des Landeskommando Rheinland-Pfalz und Leiter des Kreisverbindungskommando Stadt Mainz, hielten vor dem Mahnmal zu einer kurzen Schweigeminute inne und beendeten damit die Feierstunde.

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