WEISENAU – Weisenau stehen in Zukunft einige Veränderungen an, die die Stadt Mainz zum Vorteil des Stadtteils meistern soll. Das ist zumindest der Wunsch und die Hoffnung sehr vieler Weisenauer. 13.000 Einwohner leben in dem Stadtteil nah an der Innenstadt und nah am Rhein, der sowohl durch die dörfliche Struktur als auch die Industrie geprägt ist. Nun entsteht ein größeres Stadtquartier in der Nachbarschaft. Dessen Infrastruktur und Strahlkraft solle sinnbildlich die Weisenauer nicht erdrücken, so der Wunsch, der sich beispielsweise im Ortsbeirat vernehmen lässt. Vielmehr soll sich das Heiligkreuzviertel in das städtische Gesamt gut einfügen. Auch von der geplanten Deponie in Laubenheim soll bitteschön keine Gefahr ausgehen. Dem sozialdemokratischen Ortsvorsteher von Weisenau, Ralf Kehrein, steht ein arbeitsames Jahr ins Haus.
Lokale Zeitung: Wie haben Sie sich zwischen den Jahren für die Aufgaben in 2020 erholt?
Ralf Kehrein: Nach einem arbeitsreichen Jahr habe ich mit meiner Frau einige freie Tage in Mainz zur Erholung genutzt, aber auch um ein paar Aufgaben, die liegen geblieben sind, stressfrei aufzuarbeiten. Ein besonderes Highlight war der Besuch des Konstantin-Wecker-Konzerts in der Halle 45.
Lokale Zeitung: Geplante Mülldeponie, Verkehr, Bevölkerungszuwachs durch das Heiligkreuzviertel und Förderung der Vereine: Die Probleme werden nicht weniger. Wie wollen Sie mit dem Ortsbeirat alldem begegnen?
Ralf Kehrein: Sie haben vollkommen Recht: Die Herausforderungen sind groß, unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Also müssen wir ausloten, wo wir beispielsweise durch gemeinsame Anträge etwas bewirken können. Außerdem bleibt uns immer die Möglichkeit, unsere Stadtratsmitglieder eng einzubeziehen und uns so zusätzlich Gehör zu verschaffen. Also ich bin optimistisch, dass wir auch in diesem Jahr einiges in die richtige Richtung bewegen können.
Lokale Zeitung: Was ist Ihr Rezept für die offensichtliche gute Zusammenarbeit im Ortsbeirat?
Ralf Kehrein: Es gibt dafür kein Rezept. Wir haben insbesondere in der vorigen Legislaturperiode gelernt, dass wir erfolgreich sind, wenn wir wichtige Dinge möglichst gemeinsam auf den Weg bringen. Außerdem gibt es einen Konsens im Ortsbeirat, dass wir der geplanten Deponie ablehnend gegenüberstehen. Grundsätzlich ist es mein Ziel, alle gleichermaßen einzubeziehen und moderierend zu wirken.
Lokale Zeitung: Was wünschen Sie sich für 2020?
Ralf Kehrein: Politisch habe ich drei größere Wünsche. Erstens: den Stopp der Mülldeponie Laubenheim Nord durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. Ich wünsche mir auch die rechtzeitige Fertigstellung des neuen Kulturheims Ende des Jahres. Die beiden letzten Wünsche sind große Fortschritte in Sachen Planung zur Straßenbahnanbindung des Heiligkreuz-Viertels, aber auch bei der Planung zum Neubau unserer neuen Grundschule.
Lokale Zeitung: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Gregor Starosczyk-Gerlach