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Die Nachfrage war zu gering

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FINTHEN Die Mainzer Mobilität stellt die Tagesfahrten des Mainz-Riders in Finthen ab Oktober ein – die Nachfrage war zu gering. Dies berichtete Teamleiterin Tina Smolders dem Ortsbeirat. Abends und nachts werden die Rufbusse den Stadtteil jedoch weiterhin ansteuern. 

Seit September 2020 hat die Mainzer Mobilität zehn Kleinbusse auf die Straße gebracht, die von den Fahrgästen individuell über eine App für Fahrten in den Stadtteilen oder in die Innenstadt gerufen werden können.  

Diese Angebot galt anfangs nur für Finthen, Mombach und Gonsenheim und ist laut Smolders inzwischen auf Hamü, Lerchenberg, Marienborn, Drais sowie Teile von Oberstadt und Neustadt ausgedehnt  worden – täglich zwischen 18 und 4 Uhr. Zeitkartenbesitzer zahlen einen Euro Aufschlag, alle anderen fünf Euro pro Fahrt. Sechs bis acht Passagiere können maximal mitfahren, manchmal sitzt aber nur ein Nutzer allein im Bus. 

Der Pilotversuch, seit Jahresbeginn für Finthen zusätzlich einen Tagesbetrieb zwischen 9 und 15 Uhr anzubieten, hat sich indes nicht bewährt. Selbst in der Testwoche im Juli, als die Fahrt kostenlos war, stiegen gerade einmal elf Passagiere in den Mainz-Rider. „Es ist nicht sinnvoll, wenn ein Fahrer in sieben Stunden nur zwei Fahren hat“, so Smolders, die betonte: „Am Nachbetrieb werden wir festhalten“. Allerdings müsse das Projekt insgesamt „deutlich wirtschaftlicher werden“, insbesondere, wenn im kommenden Jahr die Digital-Fördermittel des Bundes wegfallen. 

„Es ist ein großartiges Projekt, und es ist traurig, dass es nicht genutzt wird“, sagte Sonja Haug (Grüne). Sie vermutet, dass es älteren Menschen oft nicht möglich ist, die App zu installieren, die Fahrt online zu buchen und auch online zu zahlen. „Gerade Senioren sind jedoch für einen Tagesbetrieb die wichtigste Zielgruppe“.

Die Buslinie 75 wird nicht zu einer Ringlinie ausgebaut, wie es der Ortsbeirat gefordert hatte. Aber ab April soll die Linie 56 über Finthen und Wackernheim bis nach Ingelheim verlängert werden, teilte Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger mit. Dies ermögliche eine schnelle und durchgehende Verbindung nach Ingelheim. 

Weitere öffentliche Ladestationen für Elektroautos wird es wohl so schnell nicht geben, weder von den Stadtwerken noch von anderen Betreibern. Das Problem: Trotz der Bundesförderung könnten öffentliche Ladesäulen mit den Einnahmen aus dem Stromverkauf meist nicht kostendeckend betrieben werden, so die Verkehrsdezernentin. 

Und auch auf neue Bolzplatztore auf den Wasserwerkswiesen hoffen die Finther vorerst vergeblich. Für 2021 gebe es keine Mittel, so Steinkrüger, die aber Hoffnung auf 2022 machte.

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