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Bald eine Umbenennung

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FINTHEN – Die Agnes-Miegel-Straße in Finthen bekommt einen neuen Namen. Künftig soll sie Betty-Winterfeld-Straße heißen. Über diese Umbenennung sind sich alle städtischen Gremien einig, und auch der Ortsbeirat hatte im Juni 2020 einstimmig dafür votiert. Zuvor hatte eine Arbeitsgruppe im Auftrag des Stadtrats alle historisch belasteten Straßennamen in der Stadt überprüft – und war auf Agnes Miegel aufmerksam geworden. Miegel war aktive Nationalsozialistin und gehörte zu 88 deutschen Schriftstellern, die ein „Gelöbnis“ treuester Gefolgschaft“ für Adolf Hitler veröffentlich hatten. Auch nach dem Krieg distanzierte sie sich nie von ihren Äußerungen während der NS-Zeit und habe auch keinerlei Reue gezeigt, so die Arbeitsgruppe.
28 Finther sind laut Stadt von der Umbenennung betroffen, darunter 24 Anwohner und vier reine Grundstückseigentümer. Die Kosten, die ihnen für neue Personalausweise und die Kfz-Ummeldungen entstehen, trägt die Stadt.
Der neue Straßenname soll nun „an das unsägliche Leid erinnern, welches Juden in Finthen im Nationalsozialmus zugefügt wurde“, hatte der Ortsbeirat beschlossen. Betty Winterfeld ist dafür eine gut gewählte Namensgeberin. Sie wurde 1901 in Finthen als Tochter des jüdischen Weinhändlers Moses Marx und seiner Ehefrau Fany geboren. Nach ihrer Hochzeit mit dem Polizisten Herrmann Winterfeld, bei der der FSV Mainz 05-Mitbegründer Eugen Salomon Trauzeuge war, zieht sie zu ihrem Mann zunächst nach Hattenheim. Nach ihrer Scheidung kehrt sie mit ihrem Sohn Manfred zurück nach Finthen, wohnt später mit ihm in der Mittleren Bleiche. Von dort werden beide nach Piaski in Polen deportiert, wo sie im April 1943 stirbt.
Auf dem Parkplatz „Am Obstmarkt“ gilt künftig Tempo 10, um die Schul- und Kindergartenkinder in diesem Bereich besser zu schützen.
Ob in der Kurmainz- und Flugplatzstraße künftig durchgängig Tempo 30 vorgegeben und eine Überquerungshilfe in der Flugplatzstraße in Höhe der Lambertstraße eingerichtet werden kann, soll nach dem Willen des Ortsbeirats in der Verkehrskommission des Stadtteils besprochen werden. Anwohner der Straße und des Neubaugebiets Am Hochgericht setzen sich dafür ein.
Derzeit gibt es in Finthen nur eine Sirene, die auf dem Gebäude Sertoriusring 17 installiert ist. Nach Angaben von Oberbürgermeister Michael Ebling sieht ein neues Standortkonzept künftig insgesamt drei Sirenen für Finthen vor, davon eine auf dem Layenhof.
Am 8. November ab 15 Uhr im Bürgerhaus haben Hauseigentümer die Möglichkeit, sich zum Hochwasserschutz für ihre Gebäude beraten zu lassen. Das öffentliche Kanalsystem in Mainz ist laut Gründezernentin Steinkrüger auf fünfjährige Regenereignisse ausgelegt. In Neubaugebieten wie dem Elmerberg gibt es unter anderem Mulden und Staukanäle, um das Regenwasser zu puffern, und gedrosselt in den Aubach einzuleiten, so Steinkrüger.

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