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Die Querung wieder öffnen

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GONSENHEIM – Der Ortsbeirat fordert, dass die im Mai geschlossene Gleisquerung in der Elbestraße wieder geöffnet wird. Durch die Schließung der Schienenüberfahrt durch die Mainzer Mobilität im Mai seien an der Kreuzung Karlsbader Straße und vor dem Gleisbergzentrum gleich zwei neue Gefahrenstellen für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer entstanden.

„Durch die unübersichtliche Situation sind Unfälle und auch Personenschäden zu erwarten“, so Wolfgang Oepen (FDP). Die Unfallrisiken auf der Elbestraße seien nun für alle Verkehrsteilnehmer höher, als sie jemals zuvor waren – einerseits durch Fahrzeuge, die nun vordem Gleisbergzentrum einen U-Turn machen müssten, andererseits durch die Fahrzeuge, die an der Kreuzung Karlsbader Straße eine 180-Grad-Wendung machen müssten und dabei Linksabbieger in Richtung Bruchspitze gefährden. Hinzu kommen lange Rückstaus an dieser Kreuzung.

„Wir sehen jetzt die Auswirkungen der Schließung, und so wie es jetzt ist, ist es eine Katastrophe“, betonte auch Ralf Claus (SPD), der fragte, warum die Schließung nicht zunächst provisorisch getestet worden sei, um die Folgen besser abschätzen zu können. „Die Situation ist nun komplett unbefriedigend, es muss dringend eine Änderung erfolgen.“

„Es sind wahnsinnig viele Mails eingegangen“, schilderte auch Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU). Die Ortsverwaltung werde „bombardiert mit Beschwerden“ von Anwohnern über diese Entscheidung der Mainzer Mobilität. Einige hätten auch Fotos beigefügt, die „katastrophal gefährliche Situationen“ dokumentierten. Kritik gebe es nicht nur von den Anwohnern des Gleisberggebiets, in dem rund 4000 Menschen leben, sondern ebenso von Schulelternbeiräten, Kirchengemeinden und dem Seniorenheim. Der Protest sei „außerordentlich groß.“

Die Mainzer Mobilität hatte die Überfahrt mit dem Argument schließen lassen, dass es an dieser Stelle seit 2018 neun Unfälle zwischen Pkw und Straßenbahnen gegeben habe (wir berichteten). Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG), hatte den Ortsbeirat erst kurz vor dem Beginn der Arbeiten über die Pläne informiert, der in seiner damaligen Sitzung bereits spontan Bedenken gegen das Vorhaben geäußert hatte. Mathias Huber (CDU) sprach deshalb von einer „Farce“ der Mainzer Mobilität. Der Ortsbeirat habe keine Chance gehabt, sich mit dem Vorhaben zu befassen, er sei erst informiert worden, als die Entscheidung längst gefallen war. Diese Kritik teilten auch die Vertreter von ÖDP und AfD, die den gemeinsamen Antrag von SPD, CDU und FDP ebenfalls unterstützten. Markus Alvarez Gonzalez (Grüne) sagte, sei es gut, dass der Übergang geschlossen wurde. Ziel sei, einen zuverlässigen ÖPNV anzubieten. Er sehe auch keine Verkehrsgefährdung.

Ortsvorsteherin Flegel und alle übrigen Fraktionen hoffen nun, dass die Mainzer Mobiliätum denkt, und die Querung wieder öffnet. „Ich hatte damals um ein Provisorium geben, aber Jochen Erlhof hatte mir versichert, wenn es Probleme gibt, sei das Ganze auch schnell wieder zurückgebaut“, sagte sie – und hofft, dass diese Zusage nun auch gilt.

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