Start Hessen Einweihung Wallauer Feuerwehr fühlt sich wohl in neuem Zuhause

Einweihung Wallauer Feuerwehr fühlt sich wohl in neuem Zuhause

Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Hofheim-Wallau - Foto: Magistrat der Kreisstadt Hofheim am Taunus, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

WALLAU – Wallaus Feuerwehr hat eine neue Heimat. Das bisherige Feuerwehrhaus aus dem Jahr 1977 ist einem Neubau an gleicher Stelle gewichen. Am Samstag, 21. August, war nun die offizielle Einweihung in der Feuerwehrwache an der Steingasse. Ursprünglich war der Einzug für Februar 2019 geplant. Bedingt durch längere Abbrucharbeiten, den Bau einer zusätzlichen unterirdischen Stützwand und den Jahreswechsel verzögerte sich die Fertigstellung um etwa zwei Monate. Schwierigkeiten mit Haustechnik und Versorgung und dadurch verschobener Termine anderer Ausbaugewerke führten zu weiteren vier Monaten Verzögerung. Nun ist jedoch alles fertig und die Brandschützer haben bereits vor einigen Wochen ihr neues Zuhause bezogen.

Der Bau wird nach Berechnungen zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung 2,2 Millionen Euro kosten und auch unter energetischen Gesichtspunkten allen Anforderungen an ein modernes Feuerwehrhaus entsprechen. Seitdem entstanden jedoch Mehrkosten, die noch nicht abschließend beziffert werden können. Das Land Hessen bezuschusst das Projekt im Investitionsprogramm zur Förderung des Brandschutzes mit 157.000 Euro. Hinzu kommt eine Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw) durch einen zinsvergüteten Kredit in Höhe von 68.450 Euro.

Das neue Feuerwehrhaus sieht im Gegensatz zu seinem Vorgänger wie ein typisches Feuerwehrhaus aus und besteht aus zwei wesentlichen Teilen: Ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude in Massivbauweise schließt an eine Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen, welche in Stahl-Leichtbauweise errichtet ist, an. Daran ist ein Übungsturm in Form einer Wandscheibe konstruiert. Wandscheibe und Gebäudewand sind mit Gitterplatten verbunden. Im Verwaltungsgebäude sind Umkleidebereiche für Frauen und Männer mit Duschen und Toiletten im Erdgeschoss auf einer Ebene mit der Fahrzeughalle untergebracht. Dabei ist die sogenannte „schwarz-weiße Trennung“ im Sinne der Abläufe im Einsatzfall umgesetzt. Ebenfalls im Erdgeschoss sind neben der Halle ein Lager und eine Werkstatt zu finden.

Die Jugend- und Kinderfeuerwehren haben eine eigene Umkleide mit Dusche und Toilette sowie einen Versammlungsraum im Untergeschoss. In diesen gelangt durch eine Souterrain-Lösung natürliches Licht. Weitere Lagerräume runden das Untergeschoss ab. Im Obergeschoss gibt es Büros für Wehrführer und Jugendwart, Toiletten sowie eine Küche. Ein Bereitschafts- und Schulungsraum, der durch eine Trennwand individuell teilbar ist, komplettiert das Obergeschoss. Gegenüber dem Neubau entstanden am Rand des Festplatzes sieben Stellplätze für Autos der Feuerwehrleute, die ein schnelles Ausrücken im Einsatzfall erleichtern.

Energetisch ist das Feuerwehrhaus auf dem neusten Stand. Wobei die Fahrzeughalle mit einer maximalen Innentemperatur von 12 Grad Celsius als „nicht beheizt“ gilt und bei der energetischen Bewertung im Sinne des Förderungsantrags der Kfw nicht berücksichtigt werden muss. Im Hauptgebäude ist eine mit Strom betriebene Wärmepumpe die vorgesehene Wärmequelle. Heizkörper und Deckenstrahlplatten heizen die Räumlichkeiten. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Fahrzeughalle unterstützt dieses System. Der Neubau ist sehr gut gedämmt und abgedichtet und erfüllt dadurch den KfW-55-Standard, welcher etwa 45 Prozent Energieeinsparung gegenüber dem vom Gesetz geforderten Standard bedeutet. Dies macht die Förderung des Projekts durch die KfW möglich. Für die gesamte Beleuchtung ist besonders sparsame LED-Technik verbaut.

Der Neubau des Feuerwehrhauses war nötig geworden, da das alte Gebäude unwirtschaftlich geworden war und nicht mehr den Bedarf einer modernen Feuerwehr decken konnte. Unter anderem war die Halle für moderne Feuerwehrfahrzeuge zu klein und die Ausfahrbreiten der Tore zu gering. Es fehlten geschlechtergetrennte Umkleiden, gesicherte Flucht- und Verkehrswege im Gebäude sowie ausreichend große Stellplätze. Der technische Prüfdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt beanstandete zudem wiederholt die veraltete Haustechnik. Nach Abwägung der Kosten für eine Sanierung und denen eines Neubaus und der Erkenntnis, dass selbst eine Sanierung nicht alle Probleme lösen würde, entschied sich die Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2015 für einen Neubau.

Der Neubau steht am alten Standort auf dem Grundstück Steingasse 3d. Das Grundstück wurde im Einvernehmen mit dem nachbarlichen Grundstückseigentümer optimiert und in seinen äußeren Ausmaßen kompakter und dadurch für den Bedarf eines neuen Feuerwehrhauses als Zweckbau besser nutzbar.

Besonderer Dank an die Firma Meinhardt

Durch das große Engagement der Geschäftsführung der Firma Meinhardt war es möglich, die Feuerwehr Wallau für die Dauer der Bauzeit auf einem Gelände im Gewerbegebiet Wallau unterzubringen. Dort räumte die Firma eine Halle und sorgte für die nötige Infrastruktur. Dadurch verfügte die Feuerwehr auch in ihrem vorübergehenden Zuhause über Heizung, Druckluft für die Fahrzeuge, Strom und Telefon. Die Halle bot Platz für zwei Großfahrzeuge und einen Mannschaftstransportwagen. Sie hatte einen Sanitärraum und genug Raum für Spinde, in denen die persönliche Schutzausrüstung der Einsatzabteilung verstaut war. Im Alarmfall wurden auch die Betriebsmeister der gegenüberliegenden Lackiererei der Firma Meinhardt und der Sicherheitsdienst alarmiert, um sicherzustellen, dass die Ausfahrt durch die Hallentore frei ist. Die Stadt Hofheim bedankt sich sehr herzlich bei der Firma Meinhardt für diese Unterstützung.

Magistrat der Kreisstadt Hofheim am Taunus
Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit