BRETZENHEIM – Die Containerlandschaft an der Heinrich-Mumbächer-Schule war nun eines der Topthemen in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates. Unter den 25 anwesenden Zuschauern waren viele Eltern, die ihren Unmut über die aufgestellten Baucontainer Luft machten. Rede und Antwort im Gremium stand Thomas Kaut, Werkleiter der verantwortlichen Gebäudewirtschatft Mainz (GWM).
„Wir haben die Schulcontainer in den Sommerferien aufgestellt“, berichtete Kaut. „Es sind keine Baucontainer, sie werden auch auf der Zitadelle verwendet.“ Sieben Hausmeister, Eltern und Lehrer hätten das gemeinsam gestemmt. Es gebe einen regelmäßigen Austausch mit Schulleiterin Valerie Osmenda und dem Schulelternbeirat. Beim „Teichbau“ werde die Bausubstanz genau begutachtet und ein umfassendes Schadensbild erstellt. Abriss oder Neubau sei die Frage. Ziel sei die weitgehende Erhaltung des Bestandes.
Der Ortsbeirat hatte viele Fragen. Florian Kärger (Grüne) erkundigte sich nach dem Zeitraster. „Erst müssen wir ein Schadensbild haben“, antwortete Kaut. „Dann folgen der Budgetplan und der Zeitplan.“ Ob an zusätzliche Kapazitäten gedacht werde, fragte Franziska Richter (Grüne). „Das ist Aufgabe der ADD“, so Kaut. „Wir bauen nach Auftrag.“ Dr. Peter Schenk (ÖDP) wollte wissen, ob es noch genug Container gebe. Ja, an 17 Schulstandorten stünden Container, so Kaut. „Diese können auch verschoben werden.“ Christa Weyer (CDU) sprach sich gegen einen Abriss aus. „Die Größe der Schule ist nicht mehr ausreichend“, bemerkte Claudia Siebner (CDU). Neubaugebiete entstehen in Bretzenheim. „Wir brauchen einen realistischen Blick.“
Ein Vater kritisierte in der Bürgerfragestunde, dass seit drei Jahren bekannt sei, dass das Schulgebäude gefährdet ist. „Es ist immer noch nicht ausgeschrieben. Das könnte schneller gehen.“ Ein anderer Vater ergänzte in punkto Heizungen in den Containern: „Wo das Frieren anfängt, hört das Lernen auf.“ Eine Mutter kritisierte, dass zwei Container direkt neben der lauten Schulturnhalle aufgebaut seien. „Das ist kein Zustand für Kinder.“ Es gebe null Isolierung und null Dämmung, so ein weiterer Vater: „Es ist eine Frechheit der Stadt. Baucontainer sind ein No-Go.“ Thomas Kaut entgegnete: „Sie nennen es Baucontainer, wir nennen es Schulcontainer.“ Ortsvorsteher Manfred Lippold (CDU) fasste zusammen: „Man muss nachbessern. Wir hoffen auf gute Ergebnisse.“
Einstimmig angenommen wurde ein CDU-Antrag an die Verwaltung, den Standort der HMS an aktuelle Gegebenheiten anzupassen und die Schule auszubauen. „Es geht um die Standortentwicklung“, betonte Christa Weyer (CDU). „Wir haben nichts Greifbares.“ Claudia Siebner (CDU) bekräftigte: „Die Schule platzt aus allen Nähten. Es ist ein gelassener Umgang mit einem großen Problem. Seit drei Jahren ist bekannt, dass das Gebäude nicht zu halten ist.“ Ortsvorsteher Manfred Lippold (CDU): „Der Teichbau und die Toilettenanlage gehören abgerissen. Es ist eine Katastrophe: Die Probleme müssen im Vorfeld angegangen werden. Die Stadt und die GWM haben komplett geschlafen.“
Oliver Gehrig