GINSHEIM-GUSTAVSBURG – Unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit fand kürzlich die offizielle Eröffnungsfeier zur Umwidmung der ehemaligen Georg-August-Zinn-Schule im Stadtteil Gustavsburg in ein „Zentrum aller Generationen“ statt.
Bereits im letzten Sommer konnte die neue Kita „Lummerland“ ihre Arbeit in dem alten Schulgebäude aufnehmen. Anfang des Jahres bezog dann das Kinder- und Jugendhaus seine neuen Räumlichkeiten und kurz vor der Eröffnungsfeier folgte der Umzug der kommunalen Seniorenarbeit und der Lese-Eulen.
Damit ist die Umwidmung des aufwändig sanierten Gebäudes abgeschlossen, ein Umstand, den es zu feiern galt. In Stoßzeiten bis zu 230 interessierte Gäste waren gekommen, um bei der feierlichen Eröffnung mit anschließendem Tag der offenen Tür dabei zu sein.
Zu den Gästen zählten nicht nur diejenigen, die einen aktuellen Bezug zum ZAG besitzen – vielmehr nutzten auch ehemalige Lehrer*innen und Schüler*innen der Schule die Gelegenheit, ihre alte Wirkungsstätte zu besuchen und zu schauen, was aus ihr geworden ist. Und so lag der Fokus des einen oder anderen Gesprächs dann auch auf einem nostalgischen Erinnern.
Neben den Gästen mit „historischem“ Bezug hatten sich zahlreiche Politiker*innen, am Umwidmungsprozess beteiligte Akteure, die aktuellen Nutzer des Hauses und eine bunte Mischung interessierter Bürger*innen eingefunden.
Zunächst begrüßte Bürgermeister Thorsten Siehr die Gäste und berichtete detailliert über den Entstehungsprozess, den das Haus im Laufe der Jahre genommen hatte. Wie sehr ihn das Konzept der Neunutzung des Gebäudes überzeugt, wurde dabei deutlich. „Sie sehen, das Miteinander der Generationen und das Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen wurde zum Leitthema, mit dem Hauptaugenmerk auf sozialen und kulturellen Belangen“, so seine Würdigung.
Neben inhaltlichen Aspekten nahm sein Dank an alle beteiligten Akteure, die zum Gelingen des Projektes beigetragen hatten, einen breiten Raum seiner Rede ein. Dabei schloss er politische Unterstützer, wie etwa seinen Vorgänger Thies Puttnins-von Trotha, genauso ein, wie Finanzgeber, engagierte Mitarbeiter*innen der Verwaltung, wie den Fachbereichsleiter Personal und Soziales, Gregor Anger, Nutzer*innen des Hauses und viele mehr.
Nach der Eröffnungsrede des Bürgermeisters berichtete die verantwortliche Architektin, Adrienne Mittelstädt, über die Herausforderung, das denkmalgeschützte Gebäude zu einem gelungenen Beispiel für eine neue, zeitlose Nutzung zu machen. Wie wichtig es ihr dabei war, den Charme des Gebäudes zu erhalten, wurde an verschiedenen Stellen ihrer Ansprache klar. „Umso mehr freue ich mich darüber, dass ich dieses Gebäude umbauen und sanieren durfte, immer mit dem Gedanken, die Seele des Hauses und die Handschrift des Architekten zu erhalten“, resümierte sie.
Mit Jeannette Seidel kam schließlich noch eine der ersten Nutzerinnen des umgestalteten Gebäudes zu Wort. Die Leiterin der Kita Lummerland erklärte ausführlich, wie sie mit ihrem Team und einer stetig wachsenden Kinderschar seit dem 1. September 2022 das Haus mit Leben erfüllt. Gleichzeitig betonte sie, wie sehr sie sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den weiteren Nutzern des Hauses im Sinne des „Zentrums aller Generationen“ freut. Auch Jeannette Seidel sparte nicht mit Dank und hob dabei die Leistungen ihres Teams hervor, das selbst vor körperlichem Einsatz nicht zurückgescheut war, und beispielsweise 400 kg Spiel- und Bastelmaterial für die Kita Lummerland „geschleppt, sortiert und eingeräumt“ habe. Auch den Eltern ihrer Kita-Kinder zollte sie Dank: „Besonders aber bedanken möchte ich mich bei den Eltern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben und uns die Möglichkeit geben, ihre Kinder auf einem kleinen Stück ihres Lebensweges zu begleiten.“
Im Anschluss an die Eröffnungsreden hatten die Besucher*innen ausreichend Zeit, sich an verschiedenen Stationen über die Arbeit der verschiedenen Nutzer*innen des Gebäudes zu informieren und mit den verantwortlichen Akteuren ins Gespräch zu kommen. Für Kinder gab es zudem zahlreiche Veranstaltungen und Mitmachaktionen, die gerne angenommen wurden. Einziger Wermutstropfen: Wetterbedingt mussten die Kinder auf ihre Hüpfburg verzichten.
Auch für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt. Und so fiel den Gästen die Wahl zwischen deftigen Brötchen und leckerem Kuchen genauso schwer, wie die Frage, ob sie nicht doch ein Glas Sekt trinken sollten.
Die Mitarbeiter*innen, die sich in großer Zahl zur Verfügung gestellt hatten, um für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zu sorgen, hatten alle Hände voll zu tun, dem Ansturm gerecht zu werden. Doch dank des interessierten Publikums fiel es ihnen leicht, alle Kräfte zu mobilisieren, zahlreiche Fragen zu beantworten, durch Räume zu führen, Nutzungsbereiche vorzustellen, Angebote zu erklären und, beherzt zupackend, Gläser zu spülen und von A nach B zu transportieren.
Mit der nun erfolgten offiziellen Eröffnung des ZAG haben zahlreiche Nutzergruppen – von Kindern bis Seniorinnen und Senioren – einen neuen Bezugspunkt im Herzen des Stadtteils Gustavsburg.
Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg