BRETZENHEIM – Der Bock ist umgestoßen: Im fünften Heimspiel in der 2. Bundesliga haben die Handballerinnen der TSG Mainz-Bretzenheim den ersten Heimsieg eingefahren. Nach zwei knappen Niederlagen und zwei Unentschieden zu Hause setzten sich die Ischn nun mit 25:19 (12:9) gegen den Erstligaabsteiger HSG Bad Wildungen Vipers durch. Der Erfolg vor 315 Zuschauern in der IGS-Halle – insgesamt der zweite Saisonsieg – war verdient und gibt neuen Schwung und neue Moral im Kampf um den Klassenverbleib.
Bei der TSG waren Julie Jacobs und Carina Gangel nach längerer Verletzungspause erstmals wieder im Kader, sodass Trainerin Katrin Schneider bis auf die langzeitverletzte Kreisspielerin Michelle Köhler die komplette Kapelle zur Verfügung stand. In der Anfangsphase war es ein Spiel auf Augenhöhe, in der die Führung hin und her wechselte. Doch Mitte der ersten Hälfte setzten sich die Ischn auf bis zu fünf Tore Vorsprung ab. Lautstark bejubelt wurde ein Distanzwurf von TSG-Torfrau Aurora Kryeziu ins leere Tor der Vipers zur 9:5-Führung (16.). Die TSG zeigte eine starke Teamleistung. Vorne trafen bis zur Halbzeit bereits sieben verschiedene Spielerinnen ins Tor, und hinten packten alle energisch zu. Der große Rückhalt war die stark parierende Torfrau Kryeziu. So ging es mit 12:9 in die Pause.
In der zweiten Hälfte gab es zwei Schreckmomente. Zunächst musste die Partie wegen eines Vorfalls auf der Zuschauertribüne kurz unterbrochen werden (43.). Dann prallte beim Zwischenstand von 21: 17 Kim Quetsch mit ihrer Mitspielerin Carolin Hahn zusammen und musste mit einer Kopfprellung und Schwindelgefühlen das Spielfeld verlassen. Doch die Ischn ließen sich nicht mehr aus dem Rhythmus bringen und brachten den 25:19-Erfolg nach Hause.
„Das war nötig“, sagte TSG-Trainerin Katrin Schneider im Anschluss und schnaufte erst mal durch. „Wir haben gezeigt, dass wir es können.“ Der nun wieder große Kader sei eine große Hilfe gewesen. „Ich habe gut durchwechseln können“, betonte Schneider. „Ich bin sehr froh, dass Julie Jacobs wieder dabei ist.“ Ein Sonderlob erhielt die Torhüterin. „Aurora war überragend.“ Im folgenden Auswärtsspiel bei HL Buchholz 08-Rosengarten will Katrin Schneider mit ihrem Team nachlegen. Das letzte Heimspiel des Jahres gegen die TG Nürtingen sei dann ein Bonusspiel. „Das war ganz wichtig“, bekräftigte Linksaußen Linda Bach, die vier Tore beisteuerte. „Wir waren gut vorbereitet und wollten es heute einfach mehr.“
TSG Mainz-Bretzenheim: Aurora Kryeziu (1), Lisa Fahnenbruck – Lisa Noack (4), Jana Vogt, Carina Gangel, Kim Quetsch (1/1), Josefine Schneiders (3), Linda Bach (4), Lea Helle (1), Johanna Benz, Julie Jacobs (5/1), Paula Zerhusen (4), Ann-Christin Steinhart, Antonia Hölzer (1), Carolin Hahn (1); Trainerin: Katrin Schneider.
Oliver Gehrig