HEIDESHEIM – Im Jahresinterview spricht Ortsbürgermeister Martin Weidmann mit der Lokalen Zeitung unter anderem über die letzten Monate als eigenständige Kommune.
Wie geht es Heidesheim und dem Ortsbürgermeister in den letzten Monaten vor der Fusion mii Ingelheim?
MARTIN WEIDMANN: Sowohl Heidesheim als auch dem Ortsbürgermeister ght es uneingeschränkt gut. Wir haben mit der Entscheidung für Ingelheim alles richtig gemacht. In den Bereichen, die verwaltungsseitig in Ingelheim sind, stellen wir eine deutliche Verbesserung fest. Was die Kollegen der Bauabteilung in den vergangenen eineinhalb Jahren geleistet haben, gerade im Hinblick auf das Städtebauförderprogramm, auf den Innenausbau der Burg Windeck, der jetzt im letzten Haushalt der Ortsgemeinde Heidesheim beinhaltet ist und die anderen Maßnahmen, deren Umfang zu nennen, diesen Rahmen sprengen würde, ist beeindruckend und von besonderer Qualität.
Was wollen Sie noch unbedingt vorher erledigt haben?
MARTIN WEIDMANN: Wir werden die ersten Baumaßnahmen in der Burg jetzt beginnen. Ich könnte mir vorstellen, dass nach der Kerb im Mai mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Selbstverständlich steht die Verabschiedung des Integrierten Städtebaulichen Konzeptes im Vordergrund. Ich gehe davon aus, dass der Ankauf der Markthalle im Frühjahr erfolgt. Die Entwicklung des ehemaligen Bauhofgeländes steht ebenfalls im Fokus. Wir werden die Straßenbaumaßnahme rund um das Burgstraßenviertel vorantreiben. Es wäre schön, wenn das Land mit der Pendlerradroute beginnen würde. Hierfür haben wir den Eigenanteil im Haushalt eingestellt.
Wie sieht es um den Haushalt aus, den letzten?
MARTIN WEIDMANN: Es ist ein Haushalt, der erstmals seit Jahrzehnten im investiven Bereich nicht negativ abschließt. Erstmals werden keine neuen Kredite aufgenommen. Das gibt uns ein gutes Gefühl und ist auch vor der Eingemeindung ein positives Signal in Richtung Ingelheim. Wichtig wäre auch die Parkplatzerweiterung am Rheinufer.
Und der Bahnhof?
MARTIN WEIDMANN: Die Sanierung des Bahnhofes läuft auf Hochtouren. Das war ein Schandfleck. Im April 2020 wird endlich der Umbau des Geländes durch die Bahn erfolgen, die der Gemeinderat bereits im Jahr 2014 auf den Weg gebracht hat.
Was bedeutet die Integration des Baumbestandes in Heidesheim in das Baumkatasters für Heidesheim?
MARTIN WEIDMANN: Im Rahmen der strukturierten Baumkontrolle zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit haben wir einige Bäume angetroffen, die Schäden aufweisen. Das hat uns angesichts der spontanen Schäden, die wir bei bestimmten Stürmen kürzlich erlebt haben (Flutgraben an der katholischen Kita, Bereich Alte Gärtnerei) auch nicht sehr überrascht. Das geht bis hin zu einem Verlust der Standsicherheit. Deswegen mussten wir an der Grundschule bereits reagieren. Da wir bei Fällungen immer umgehend neue Bäume pflanzen (das heißt in der kommenden Pflanzperiode oder im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für eine Liegenschaft etwas später) wird es nicht zu einer Verringerung der Gesamtzahl von Bäumen kommen.
Wie steht es um die Idee einer neuen weiterführende Schule für Heidesheim?
MARTIN WEIDMANN: Die Idee finde ich gut. Dass von gewissen Gruppierungen so getan wird, als könnte man Einfluss darauf nehmen, halte ich für fraglich, da dem Wähler falsche Tatsachen suggeriert werden. Am Ende des Tages ist es nämlich die Sache des Kreises, darüber zu befinden. Grundsätzlich haben wir ja mit der Steinhöfelschule eine weiterführende Schule, wo mittlerweile sogar das Wirtschaftsabitur angeboten wird.
Welche Veränderungen können Bürger in Heidenfahrt erwarten?
MARTIN WEIDMANN: Wir werden diesbezüglich Anfang des kommenden Jahres einige Gespräche mit dem Betreiber, der Struktur – und Genehmigungsdirektion, der Verbandsgemeinde und der Stadt Ingelheim führen. Bereits Anfang November lud ich zu einem Runden Tisch ein, bei dem die Anwohner die Möglichkeit hatten, Ihr Herz auszuschütten. Dass wir mit dem toll gestalteten Rheinufer ein echtes Highlight in Heidesheim haben, ist dabei allen klar. Wichtig ist, dass die Infrastruktur nach wie vor nicht aus dem Auge verloren geht und dass das Betreiben der Gastronomie und des Campingplatzes eben nicht auf Kosten der Anwohner erfolgt.