GONSENHEIM – Die ökumenische Pfarreifastnacht der drei Gonsenheimer Pfarreien St. Canisius, St. Stephan und der evangelischen Kirchengemeinde erfreut sich mittlerweile einem Bekanntheitsgrad weit über die Germarkungsgrenze hinaus und das aus gutem Grund, denn es war wieder eine gelungene Veranstaltung.
Peter Krawietz‘ Protokoll beinhaltete gezielte Spitzen gegen die gesamte Weltpolitik. Er differenzierte „Narren“ und „Dolle“. „Als Narr will ich niemals auf Erden mit Donald Trump verwechselt werden.“ Beim Brexit sagte der Protokoller eine Auswanderungswelle voraus, denn die ersten drei seien ja schon in Kanada.
Hat der Obermessdiener etwa abgenommen? Nein, sein Double in Miniaturformat ist der elfjährige Max Bohland. Obermessdiener Max sorgte für einen finanziellen Aufschwung in seiner Gemeinde, indem er dem Pfarrer riet anzukündigen, die Kollekte sei für die Sprengung der Schiersteiner Brücke. Auch betet er für WLAN in der Kirche, um mehr junge Leute für den Gottesdienst zu begeistern.
Pfarrvikar Daniel Kretsch von St. Stephan bemängelte die Dunkelheit im Kirchenschiff, da er nicht sehe wenn die Leute vorzeitig gehen. Das Opferlicht von St. Stephan kam in Person von Andreas Kranke in die Bütt und nahm die Kirche kritisch ins Visier. Mit der gewünschten Zugabe bewies er sein gesangliches Talent: „Alles dreht sich, wie das Meenzer Rad sich dreht“ begeisterte das närrische Auditorium.
Latte macchiato mit veganer, lactosefreier Mandelmilch gibt es in diesem „Coffee-Schopp“ nicht. Im Zwiegespräch in einem „Coffee-Schopp“ lassen Thorsten Schäfer und Thorsten Spengler die Spannung steigen. Keinen Kaffee, auch nicht das, was man in den Niederlanden unter einem „Coffee Shop“ versteht, aber dennoch Tüten. Eine Aldi-Tüte gibt es hier zum Sonderpreis von zehn Euro. Sie wurde nur eine halbe Stunde benutzt und hält mindestens noch 500 Jahre.
Amor (Marius Hohmann) hält eine Online-Partnerbörse für Schrottwichteln der einsamen Herzen. Er vermittelt unter: Schoppepartner24.de. Im französichen Restaurant „Chez Jacques“ gab es für Karl (Rudi Hube) und Lisbeth (Michael Emrich) Verständigungsprobleme. Wie freute sich da letztendlich das Ehepaar über einen „fromage à la main avec musique“ den ihnen der Chefkoch (Johannes Emrich) servierte.

Die „Beffchen-Bügler“ (Pfarrerin Anne-Bärbel Ruf-Körver, Pfarrer Andreas Nose, Vikarin Olivia Rahmsdorf und Kristian Körver) demonstrierten Probleme aus ihrem Berufsalltag musikalisch.

Die Bienen der evangelischen Kantorei unterstützen gesanglich die beiden evangelischen Pfarrer und die Vikarin, die das Bienensterben sehr bedauern. „Die jungen Bienen suchen sich den Bienenstock aus wie ihnen der Stachel gewachsen ist“, stellte Anne-Bärbel Ruf-Körver fest. Mit einem Selfie zeigten die Bienen im „Insektennetz“ wie sie Spaß haben. All das in Anlehnung an die Freiburger Studie, die in den nächsten 40 Jahren einen Rückgang der Kirchenmitglieder um 50 Prozent prophezeit.

Peter Beckhaus hob die Stimmung mit seinem „Kreppelkaffee im Gemeindehaus“ bevor ihn das Publikum zu seinem „Feuerwehrlied“ als Zugabe drängte.
Tänzerisch begeisterten drei Ballettgruppen der Füsiliergarde und das Tanz-Team aus Marienborn. Das Männerballett Canisius zeigte zum Klimawandel ein „politisch-literarisches aber sprachloses Männerballett“ wie Sitzungspräsident Udo Becker die Tänzer in Hawaii-Hemden ankündigte.
