Start Gesellschaft „Frieden ist kein Selbstverständnis“ Würdevolles Totengedenken auf dem Hechtsheimer Friedhof

„Frieden ist kein Selbstverständnis“ Würdevolles Totengedenken auf dem Hechtsheimer Friedhof

Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen trug die Gedenkrede vor. Foto: Oliver Gehrig

HECHTSHEIM – Frieden und Freiheit sind kostbare Güter. „Es liegt an uns, das zu bewahren“, sagte Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen jetzt beim Totengedenken anlässlich des Volkstrauertages zu den rund 50 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern auf dem Hechtsheimer Friedhof. „Wir gedenken der Millionen von Menschen, die in beiden Weltkriegen ihr Leben ließen – Soldaten, Frauen und Kinder“, betonte Cohnen. „Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass diese Opfer nicht vergessen werden dürfen. Frieden ist kein Selbstverständnis.“ Die Ortsvorsteherin sprach sich gegen Hass, Gewalt und Intoleranz sowie für eine Zukunft aus, die von Dialog, Respekt und Menschlichkeit geprägt ist. „Wir gedenken auch derer, die durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache zu Opfern geworden sind.“

Trompeter Dionys Tschopp sorgte für den musikalischen Rahmen. Foto: Oliver Gehrig

Namentlich wurden die Verstorbenen der Hechtsheimer Vereine dieses Jahres erwähnt: Hermann Möller, Waltraud Schon, Werner Orth, Sabine Lehnert, Martin Peter, Roswitha Eckart, Ingrid Kaltenbach, Christel Sölter, Ellen Sippel, Reinhard Bertram, Dr. Gudula Zeller, Heinz Lindroth, Elisabeth Grieser, Ursula Bub, Hildegard Enders und Sigrid Decker. Dazu senkten die Fahnenabordnungen der Vereine, der Radfahrerverein 1910, der Reitsportverein Schwarz-Weiß 1910, der Reit- und Fahrverein 1929, die Freiwillige Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr, ihre Fahnen. Für den würdevollen musikalischen Rahmen sorgte Trompeter Dionys Tschopp im Auftrag der Musikschule Hechtsheim mit den Liedern „Über den Sternen“, „Näher, mein Gott, zu Dir“ und „Von guten Mächten“.

Feuerwehr und Jugendfeuerwehr stellten eine Fahnenabordnung. Foto: Oliver Gehrig

Ulrich Prätorius und Steffi Beer von der evangelischen Kirche erinnerten an die aktuell längste Friedenszeit der deutschen Geschichte. „Und doch sterben auf der ganzen Welt Tausende durch Krieg.“ Beide trugen ein Friedensgebet aus Papua-Neuguinea vor. „Der Blick geht am Volkstrauertag nicht nur zurück, sondern auch in die Gegenwart“, sagte der katholische Pfarrer Michael Tomaszewski. Er trug eine jüdische Geschichte vor, wie der Morgen anfängt. Anschließend wurde der Toten an den drei aufgestellten Kränzen von Stadt, Land und Bund gedacht. Mit dem Lied „Ich hatte einen Kameraden“ endete die würdevolle Veranstaltung. Im Anschluss lud die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Hechtsheim zu einem Umtrunk ins Feuerwehrgerätehaus ein.

Oliver Gehrig