Start Gesellschaft Für den Vereins- und Schulsport zu klein

Für den Vereins- und Schulsport zu klein

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EBERSHEIM – Die Hoffnung scheint geplatzt. Zwar soll die Sporthalle der Grundschule in Ebersheim umfassend renoviert werden. Doch anders als viele im Stadtteil es sich gewünscht hätten, wird es keine Mehrfeldhalle werden. Bei der Präsentation der Vorplanung in der Ortsbeiratssitzung in der Töngeshalle führte Gilbert Korte von der Gebäudewirtschaft Mainz aus, dass die Hallenertüchtigung bis Ende 2023 fertig sein muss. Der Grund dafür ist die geplante Teilnahme an einem Investitionsprogramm des Bundes für den Schulsport. Gut 4,2 Millionen Euro würden nach der Genehmigung im Budget zur Verfügung stehen. Dass es nur eine Einfeldsporthalle am Ende sein wird, hänge mit der Entscheidung der Schulaufsichtsbehörde zusammen, so Korte.

Die Nachricht von Korte verursachte einen großen Unmut nicht nur in den Reihen der Volksvertreter, sondern auch im Zuschauerraum. Schloss sich doch die Einwohnerfragestunde an Kortes Ausführungen an. Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) bemerkte: „Ganz kampflos will ich nicht aufgeben.“ Schon jetzt reiche der Platz in der Grundschulsporthalle für den Bedarf nicht aus. Beigeordneter Hubert Heimann (SPD) zeigte sich „sehr enttäuscht“ und Johannes Blüm betonte, dass die CDU-Fraktion „kein Verständnis für die kurzsichtige Entscheidung der Schulaufsichtsbehörde“ habe.

In dem Frage-Antwort-Spiel mit dem Publikum stellte sich ein kurioses Bild da, das gravierende Unzulänglichkeiten bei der Planung der Schulinfrastruktur andeutete. Um in Rheinland-Pfalz eine Schule zu bauen, benötige es eines Vorlaufs von acht Jahren, berichtete Korte von seinen Erfahrungswerten. „Den Grund für die zurückhaltende Beurteilung der Bedarfe kann ich Ihnen nicht nennen. Aber ich könnte gleich zehn Standorte nennen, wo zu klein gebaut wird.“

Nach den aktuellen Plänen soll die Schule jedenfalls komplett barrierefrei und mit einer Fotovoltaikanlage sowie mit den bisher vorhandenen Anbauten der Vereine in der jetzigen Gestalt weitgehend erhalten bleiben. In die Fassade, deren Gestaltung noch offen sei, so Korte, soll ein Aufzug angebaut werden, der ins erste Obergeschoss mit den Umkleidekabinen führt. Von dort gelangen die Nutzer in die eigentliche Halle. Neu geschaffen werden die Geräteräume. Komplett erneuert werden die Haustechnik sowie alle Fenster und Türen. Eine energetische Ertüchtigung erfahren die Wände und das Dach. Im Erdgeschoss sind Besuchertoiletten und eine Garderobe eingeplant. Mit dem Baustart rechnet Korte im Sommer 2022.

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.