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Gegen den Enkeltrick und andere Betrügereien

MAINZ – Gaunereien wie den „Enkeltrick“ kennt fast jeder. Den Betrügern, die solche Tricks abwandeln und immer wieder einsetzen, fallen dennoch viele gutgläubige Menschen zum Opfer. „Wenn es die Seniorensicherheitsberater nicht gäbe, müssten wir sie sofort erfinden“, stellte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) fest. Den Anlass dazu lieferte der Wechsel des Führungstrios der Seniorensicherheitsberater im Kommunalen Präventivrat der Stadt Mainz. Die Position des bisherigen Sprechers in dem Mainzer Gremium, Norbert Liebeck, übernahm Rita Markgraf. Auch die bisherigen stellvertretenden Sprecher, Christiane Gerhardt und Horst Becker, legten ihre Funktionen im Präventivrat (jedoch nicht die Arbeit in ihren Stadtteilen) nieder. Als deren Nachfolger begrüßte Ebling Annemarie Rudolf (Marienborn) und Dieter Krahmer (Gonsenheim). Die Seniorensicherheitsberater seien „über all dort, wo sie anderen Menschen lebensnah und mit eigenen Erfahrungen zur Seite stehen, verlässliche Anwälte für Sicherheit“, sagte Ebling. Als die zentralen Themen, um die sich die Mainzer Seniorensicherheitsbeauftragten kümmern wollen, nannte Markgraf die Aufklärung über die neuen und die bekannten Gefahren, die der jetzige aber auch der Alltag des kommenden Jahrzehnts mit sich bringen werde. Die Digitalisierung der gesellschaftlichen Interaktionen sei eine weitere große Herausforderung. „Bargeldloses Bezahlen aber auch das Verhalten bei den Bankgeschäften im Internet und in der Bank-Filiale zählen dazu.“ Nicht selten werde das Geld, das man gerade am Automaten abgehoben habe, erst auf der Straße in der Handtasche verstaut.

„Die Betrüger kennen das Verhalten gut.“ Ein anderes Beispiel: Aus bestimmten Vornamen schließen die Betrüger auf Senioren. „Muss ich denn im Telefonbuch mit vollem Namen auffindbar sein?“, fragt Markgraf. Müsse dann zusätzlich hinter dem Namen im Telefonbuch die Adresse stehen? Dergleichen bringen die erhöhte Anzahl der E-Bikes im Straßenverkehr sowie die anvisierte Zulassung von Tretrollern mit Elektroantrieb neue Herausforderungen mit sich. „Auch wir Berater müssen uns in vielen Bereichen fortbilden, um die neuen Gefahren besser zu erkennen und passende Schutzmechanismen zu etablieren“, so Markgraf. Die Sicherheitsberater bildet der Kommunale Präventivrat gemeinsam mit dem Polizeipräsidium aus. Das Prinzip, das bekannte und vertrauensvolle Gesichter aus dem eigenen Ortsteil eher Zugang und Gehör bei älteren Menschen finden, funktioniere seither hervorragend, heißt es seitens der Stadt. Durch Tipps und enge Kontaktpflege vor Ort helfen die Sicherheitsberater dabei, das subjektive Sicherheitsgefühl zu steigern.