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Gemeinsames Singen festigt die Freundschaft der Chöre Sommerfest der Sängervereinigung an der Reitanlage Finthen

Beim Sommerfest der Sängervereinigung bastelten Klein und Groß an ihren Werkstücken in der Kreativecke. Foto: Claudia Röhrich

FINTHEN – Ein schwungvolles erstes Sommerfest der Sängervereinigung in Finthen fand jetzt an der Reitanlage „Am Hauweg“ statt. Ein Thema war der erste Geburtstag der Rock Singers. Der Projektchor wurde im Mai unter Leitung des Musikpädagogen und Dirigenten Fritz Brändle gegründet. Mit dem Singen englischsprachiger Rockmusik sollten neue Akzente in der Chorszene gesetzt werden. Das Vorhaben war erfolgreich: Rund 20 Mitglieder sind mittlerweile fester Bestandteil des Projektchores.

Der gemischte Chor des Vereins könnte noch ein paar Männer vertragen, sie sind zwar mit 35 Mitgliedern ganz gut aufgestellt, aber an tiefen Stimmen mangelt es ein wenig. Das Besondere: Jeder darf mitmachen. Musikalische Kenntnisse, Vorsingen sowie ein vorhandenes Gesangstalent sind nicht relevant, um am Rockchor oder am gemischten Chor teilnehmen zu können. Die Freude am gemeinsamen Singen und musikalischem Experimentieren steht im Vordergrund.

Pünktlich zum Start des Festes auf dem Gelände der Reitanlage in Finthen lockerten die dicken Wolken auf. Zeitweise ließ sich sogar die Sonne auf dem weiten, aber vollen Festgelände, das die Gastgeber mit Zelten und Bierbankgarnituren ausgestattet hatten, blicken. Auf der schattigen Pergola sammelte sich das Regenwasser und alsbald wurden die Gäste, die außen saßen, so nach und nach nass.

Der gemischte Chor der Sängervereinigung sang gemeinsam mit Harry Borgner, der Gitarre spielte. Foto: Claudia Röhrich

Heiteres Liedgut, das zum ungezwungenen, lockeren Rahmen der Veranstaltung passte, hatte die Sängervereinigung, die 1856 aus ursprünglich drei Gesangvereinen entstanden war, bei ihren Kurzauftritten im Gepäck. Die Erste Vorsitzende der Sängervereinigung, Monika Schnell, machte die Ansage vor ihren ersten Auftritt. Sie begrüßte den Ortsvorsteher von Finthen, Manfred Mahle (SPD). Am tragbaren Klavier begleitet Chorleiter Fritz Brändle den Gesang der Sänger der Vereinigung – und das seit 15 Jahren. Voller Inbrunst sang dann der Chor das wunderschöne Lied vom “Kriminal Tango“, welches schwungvoll vorgetragen wurde. Das Stück „Die kleine Kneipe“ schildert die Idylle einer gemütlichen Gaststätte, die gewissermaßen als zweites Zuhause empfunden wird, in der Neubearbeitung von Pasquale Thibaut. Bei „Ihr von morgen“ kämpften die Mikros und so manche Frisur gegen die Windböen. Das vierte und letzte Stück des ersten Singblocks hieß „Im Weinparadies“. Dann setzte Harry Borgner, bekannt aus der Fastnacht, mit seiner Gitarre und Stimme samt dem Chor beim Refrain ein. „Welch wunderschöne Gelegenheit, sich einmal wieder zu einem gemütlichen Beisammensein zu treffen und zu feiern“, sagte Schnell.

Für Getränke und Essen sorgte der Verein und auch an leckeren Kuchen mangelte es nicht, den die Vereinsmitglieder in der gekühlten Theke verkauften. Das Angebot von selbst gebackenen Kuchen reichte von Schattenmorellenkuchen bis zum Käsekuchen mit Baiserhaube.

Das öffentliche Sommerfest gibt es seit diesem Jahr, wie es die erste Vorsitzende des Sängerverein erklärte. Über das Jahr verteilt gibt es bei der Sängervereinigung Finthen verschiedene Veranstaltungen. Die Vielseitigkeit der gesanglichen Darbietungen wird abgerundet mit Werken aus der geistlichen Chormusik, welche zu verschiedenen Anlässen dargeboten werden. So zum Beispiel bei Auftritten bei Goldenen Hochzeiten, Weihnachtskonzerten oder anderen kirchlichen Feierlichkeiten. Die Auftritte sind breit gestreut. Schnell erzählte: „Jedes zweite Jahr unternehmen wir eine Chorreise. So waren wir schon in Mailand und Prag, an der Ostsee, dem Gardasee und dem Bodensee sowie in Stade im Alten Land und gestalteten dort unter anderem auch Gottesdienste mit.“

Nicht nur die Erwachsenen hatten Spaß, nein auch die Kinder hielten sich gerne auf dem Gelände auf beim Kinderschminken, beim kreativen Basteln oder bei Geschicklichkeitsspielen. Das Sommerfest war proppenvoll und es war schwierig, die genauen Mengen an Kuchen und Fleisch vorrätig zu haben, um nicht nachordern zu müssen. Wobei mit dem ersten Grillverein Mainz ein Spezialist im Sommerfestboot saß. Der Erlös des Grillstandes geht an eine Familie eines Vereinsmitgliedes, die vom Erdbeben in der Türkei betroffen ist.

Autorin: Claudia Röhrich