NIERSTEIN Um es einmal mit Augen zu sehen, wo 1945 die 3. US-Armee den Rhein überquerte, war eine 45-köpfige Gruppe junger amerikanischer Soldaten mit Familienmitgliedern beim Geschichtsverein Nierstein zu Gast. Bei herrlichem Frühjahrswetter begrüßte Gerda Gainey Schäfer namens des Vereins die Angehörigen der “Easy Company” der 12. Combat Aviation Brigade stationiert in Wiesbaden, angeführt von Major Jared T. Flurry und seinem Executive Officer Captain Daniel P. Deardorff, Organisator des Ausflugs: „Sie werden heute mehr erfahren über die Rheinüberquerung der US-Truppen unter General Patton am 22./23. März 1945, die zu einem früheren Ende des 2. Weltkrieges beigetragen hatte und die als Nierstein Crossing –Silent Crossing in die Geschichte eingegangen ist.“
Auch Stadtbürgermeister Jochen Schmitt ließ es sich nicht nehmen, die Gäste am Rheinüberquerungsdenkmal willkommen zu heißen und dabei besonders die lange bestehende und solide deutsch-amerikanische Freundschaft hervorzuheben. Nach einer kurzen Ansprache des Kommandeurs, Major Flurry, gaben zwei seiner 1. Leutnants, Robert L. Karsteter und Edward J. White, einen Abriss des Geschehens vor und während der Rheinüberquerung am 22./23. März 1945. Walter Kissel, der bei der Errichtung des Denkmals entscheidend mitgewirkt hatte, erläuterte daraufhin die damaligen Geschehnisse vom deutschen Standpunkt aus gesehen und die Entstehung des Denkmals.
Die Gäste hatten danach Gelegenheit zum persönlichen Gespräch und zur genaueren Inspektion des Denkmals. In zwei Gruppen, die von Walter Kissel und Gerda Gainey Schäfer geführt wurden, ging es dann zum geschichtlichen Rundgang, u.a. zum Herding’schen Schloss, den Marktplatz mit dem Alten Rathaus und den noch älteren Adelshöfen, der Martinskirche, und zum Fronhof mit der Alten Schmiede.
Zum Abschluss gab es für die gesamte Gruppe ein Mittagessen im „Winzerhaus“, wo Daniel Carlino und sein Team mit einem tollen Buffet aufwartete. Die offensichtlich zufriedenen Gäste hatten den Nachmittag zur freien Verfügung, um einen Spaziergang durch die Weinberge zu machen und die schöne Aussicht zu genießen. Man war sich einig, dass Nierstein einen nochmaligen Besuch wert ist!
Autor: red