DRAIS – Ortsvorsteher Norbert Solbach (CDU) wirkte in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats resigniert. „In den vergangenen 30 Jahren haben wir es nie in die Prioritätenliste geschafft“, sagte er achselzuckend und sprach damit die erneute Anfrage zum gewünschten Fahrradweg nach Gonsenheim an. Diesmal war es die SPD, der die Verwaltung eine Antwort schuldig blieb. Zu den ältesten Wünschen der Draiser und auch der Gonsenheimer Bevölkerung zähle ein sicherer Fahrradweg entlang der L427 zwischen den Stadtteilen. Dabei verwies die Fraktion in ihrer Anfrage auf „die Historie dieses Projektes und die zahlreichen Anträge und Anfragen des Ortsbeirates aus den letzten Jahrzehnten“.
Diesmal führte die SPD aus, dass nicht zuletzt wegen des Klimawandels und den sich daraus ergebenden Notwendigkeiten ein positives Umdenken in Sachen Radfahren eingesetzt habe. Masterpläne und Wegenetz-Konzepte seien auf verschiedensten Ebenen in Arbeit oder sogar schon abgeschlossen worden, die die Radverbindungen in und um Mainz darstellen und vernetzen. Doch weiterhin warte Drais auf die gewünschte Strecke.
Eine Antwort der Verwaltung auf die Fragen ,ob der geforderte Weg in neue Konzepte eingebunden sei und ob die Verwaltung absehen könne, ob und wann entsprechende Planungen umgesetzt werden könnten, blieb indes aus. Solbach erklärte, es sei etwas anderes, ob es sich um Radwege im Stadtteil oder außerhalb des Stadtteils entlang der Landesstraße handele. Innerorts sei die Stadt zuständig, außerhalb das Land. Und das arbeite eben nach einer Prioritätenliste. Vorschläge für neue Wege würden angehört, doch je nach Wertigkeit könnten nicht alle Wünsche erfüllt werden. Dies offensichtlich auch nach Jahrzehnten nicht. Solbach wusste, der von Drais gewünschte Radweg werde zwar in die Pläne für 2024 bis 2029 aufgenommen, das aber sage letztlich nichts darüber aus, ob der Wunsch endlich in Erfüllung gehe und die Strecke endlich gebaut werde.
kga