
GONSENHEIM – Im Mai 2021 hatte die Mainzer Mobilität überraschend die Gleisquerung in der Elbestraße vor der Hugo-Eckener-Straße in Gonsenheim geschlossen. Seither kämpft der Ortsbeirat dafür, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht wird. Denn durch die Schließung der Schienenüberfahrt sind an der Kreuzung Karlsbader Straße und vor dem Gleisbergzentrum gleich zwei neue Gefahrenstellen für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer entstanden. Außerdem können Rettungsdienste nur mit Verzögerung das Gleisbergwohngebiet mit 4000 Bewohnern erreichen, in dem auch ein großes Seniorenheim und mehrere Schulen liegen. Schon gleich nach der Schließung der Querung hatte es eine Beschwerdeflut der Schulen, Eltern, Anwohner und Bewohner des Seniorenheims gegen die Sperrung gegeben.
Nun unternimmt der Ortsbeirat einen neuen Anlauf, um die Verantwortlichen dazu zu bringen, die laut Mathias Huber (CDU) in einer „Über-Nacht-Aktion“ getroffene Entscheidung zu korrigieren. „Man hat es nun lange genug probiert, und man hat gesehen, dass es nichts Positives bringt“, so Huber. Daher sei es sinnvoll, die Überfahrt im Zuge der aktuell laufenden Gleissanierung wieder zu öffnen. „Es gibt keinen Grund, die schlechte Lösung weiter beizubehalten, es war definitiv vorher besser.“
Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU) berichtete über Klagen von Radfahrern, die sich auf der Radspur an der Elbestraße durch das wegen der Sperrung viel höhere Verkehrsaufkommen vor der Kreuzung zur Karlsbader Straße eingeengt fühlen. Als weiterer Knackpunkt habe sich die Engstelle an der Alfred-Delp-Straße herausgestellt, sodass auch dadurch Rettungswagen, die ins Gleisbergviertel wollen, zusätzlich ausgebremst würden.
Holger Schinke (ÖPD) wies darauf hin, dass die Unfälle zwischen Straßenbahn und Autos, die die Mainzer Mobilität als Grund für die Sperrung der Gleisüberfahrt genannt hatte, auch durch eine Ampel verhindert werden könnten. Zumal die genannten Unfälle überwiegend gar nicht an der Stelle der Querung stattgefunden hätten, sondern weiter vorne bei der Haltestelle, wie Mathias Huber ergänzte.
Der Ortsbeirat stimmte bei einer Neinstimme und zwei Enthaltungen aus der Grünen-Fraktion einstimmig für den CDU-Antrag. Josef Aron (Grüne) wünschte sich stattdessen vorab eine generelle Prüfung der Verkehrssituation im Bereich zwischen dem Gleisbergzentrum und der Kreuzung zur Karlsbader Straße.
Silke Jungbluth-Sepp