MOMBACH – Weihachten steht vor der Tür. Die Pfarrerin von Mombach, Ilka Friedrich, spricht über das besinnliche Fest.
Lokale: Was bedeutet Weihnachten für Sie?
Pfarrerin Friedrich: An Weihnachten erinnern wir uns als weltweite Christenheit daran, dass sich Gott in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat. Gott kommt in die Welt und uns ganz nah. Das Wort Gottes wurde Fleisch, das Licht kam in die Finsternis, ein Kind wurde geboren, dass uns die Tür zum Reich Gottes geöffnet haben wird.
Lokale: Wie müsste die Kommerzialisierung von Weihnachten hinterfragt werden?
Pfarrerin Friedrich: Alles, was Menschen daran hindert, die eigentliche Botschaft von Weihnachten wahrzunehmen, sollte ich selbst hinterfragen. Niemand zwingt mich, mich den Konsumrausch rund um Weihnachten mitzumachen. An vielen Orten sind aber auch wunderschöne Krippen oder Beleuchtungen zu sehen, die auf die besondere Zeit und die biblische Botschaft hinweisen, oft sehr liebevoll. Dazu braucht es keine großen Dinge, denn Gott kam zu den „kleinen“ Leuten, in die Armut und wir hören von der Geburt im Stall.
Lokale: Was halten Sie persönlich vom Schenken?
Pfarrerin Friedrich: Jemandem eine Freude zu machen, das ist schön und tut beiden Seiten gut: Der schenkenden und der beschenkten Person. Es sollte aber kein Zwang sein, niemanden unter Druck setzen und es braucht schon gar nicht viel kosten. Jesus Christus hat die Menschen erinnert, dass wir teilen sollen und dem Nächsten mit Liebe begegnen. Das sind doch zwei wunderbare Haltungen des Schenkens: Abgeben und Aufmerksamkeit schenken. In diesem Sinne ist Schenken etwas ganz Wunderbares.
Lokale: Wie verbringen Sie die Weihnachtstage?
Pfarrerin Friedrich: Für mich beginnt Weihnachten mit den ersten Sätzen des Krippenspiels um 15 Uhr. Ich freue mich auf jeden Gottesdienst an Weihnachten, jeder hat seine eigene feierliche Stimmung. Ich freue mich auf die Begegnung mit den Gottesdienstbesuchern und das gemeinsame Singen. Im Pfarrhaus wird es auch mal familiär zugehen: Unsere großen Söhne und mein Vater kommen auch zu Besuch. Wir haben in diesem Jahr übrigens gelost, sodass jede Person nur ein Geschenk bekommt. Zusätzlich legen wir als Familie alle zusammen und spenden diesmal für eine soziale Einrichtung. Ich bin ja mal gespannt, ob das klappt und sich alle daranhalten.