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Großes Angebot, große Sorgen: Kann die katholische Bücherei bleiben? Literatur >>>Appell für Erhalt der beliebten Bücherei im Kardinal-Volk-Haus

Die Bücherei im KVH hat einen erfolgreichen Neustart geschafft und hofft in der Sorge um den Erhalt auf Unterstützung durch den Ortsbeirat. Fotos: kga

DRAIS – Mit einem Bericht zum Stand der öffentlichen Bücherei im Kardinal-Volk-Haus richtete Marlitt Lehr einen flammenden Appell an das Gremium des Ortsbeirates Drais, die Einrichtung zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass sie auch künftig im Stadtteil bleiben kann. „Wir sind in Sorge, was mit uns wird und wohin wir sollen, sollte das KVH im Zuge der Einsparungen und Fusionierungen der Kirchen verkauft werden“, erklärte die ehrenamtliche Mitarbeiterin der katholischen Bücherei.

Lehr berichtete dem Gremium leidenschaftlich von ihrer Arbeit und der Bücherei. Lange Jahre sei die Einrichtung wenig frequentiert gewesen, man besaß nur noch einen „sehr alten Buchbestand“. Dann aber habe man 2022 alles komplett renoviert. „Wir haben jetzt einen sehr schönen großen Raum mit Lesenischen, ausreichend Licht und einem großen Angebot an Medien aller Art.“ Neben dem klassischen Buch gebe es gerade auch für Kinder über 100 Tonies im Verleih: Figuren, die auf eine Box gestellt wie eine Hörspielkassette früher Geschichten erzählen. Aber auch noch einige wenige CDs gebe es. Die Regale seien voll mit Kinder- und Jugendbüchern, aber auch Erwachsene können hier etwas finden.  Und das Angebot in der „neuen“ Bücherei werde sehr gut angenommen. „Jeweils zwei Stunden an zwei Tagen in der Woche haben wir geöffnet und konnten im vergangenen Jahr 1999 Besucher zählen“, so Lehr. Es habe 3500 Entleihungen gegeben, 15 Veranstaltungen rund ums Lesen und das Buch, außerdem gab es ein „Bilderbuchkino“ für die Kleinsten.

„Und alles ist gratis“, begeisterte Lehr auch den Ortsbeirat mit ihrem Bericht. Zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter seien für die Bücherei tätig. Bezuschusst werde die Einrichtung derzeit vom Bistum.  Lehr berichtete, dass man seit dem Neustart auch am Lesesommer teilnehme, einem Wettbewerb für Schüler. 51 Kinder waren zuletzt dabei, die in den Sommerferien 374 Bücher gelesen und Fragebögen beantwortet haben. Das Gute an der Bücherei: ihre Lage. Selbst Erstklässler kämen allein, um Bücher abzugeben, zu stöbern und Neues zum Lesen mit nach Hause zu nehmen.

„Einen Stadtteil ohne Bücherei darf es nicht geben“, meinte Dr. Matthias Dietz-Lenssen (SPD) und versprach: „Wir stehen zu 100 Prozent hinter Ihnen.“ Und auch Ortsvorsteher Joachim Kleintitschen (CDU) versprach die Unterstützung des Ortsbeirats, sollte es tatsächlich dazu kommen, dass das KVH verkauft werden soll. „Die Bücherei ist für uns ein gutes Argument für den Erhalt des Hauses“, beruhigte er Lehrs Sorge um die Einrichtung.

 

kga