MARIENBORN – Ein würdevolles Gedenken mit rund 50 Vertretern der Politik, der Vereine und der Kirchen fand am Volkstrauertag auf dem Platz vor der Marienborner Pfarrkirche statt. „Wir gedenken der Toten der Kriege in aller Welt und der Toten durch Unrecht und durch Terror“, sagte Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) zu Beginn der Trauerzeremonie. „Konflikte und Kriege finden noch immer auf allen Kontinenten statt“, mahnte er. Auch multiple Krisen griffen immer mehr um sich. „Der Ton wird rauer“, betonte Moseler. Es liege an der Politik und Gesellschaft, Gesprächskorridore zu schaffen, forderte der Ortsvorsteher und sprach sich gegen den „Krieg in den Köpfen“ aus.
14 Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Marienborn gestalteten das Totengedenken mit dem Lied „Über den Sternen“. Der evangelische Pfarrer Andreas Bösche erinnerte an die Marienborner Toten und Vermissten zweier Weltkriege, deren Namen vor der Pfarrkirche in Stein gemeißelt sind. „Diese Namen sprechen zu uns“, sagte Bösche. „Die Angst vor Terror und vor Kriegen ist wieder da. Diese Angst geht uns alle an.“ Der Pfarrer zitierte den Apostel Paulus, der von einer „irdischen Hütte“ gesprochen habe. „Hass und die Angst vor dem Krieg sind vorläufig“, betonte Bösche. „Gottes Weg wird siegen.“ Der Pfarrer abschließend: „Retten können wir die Welt nicht. Aber sie verantwortungsvoll gestalten, das sollten wir.“ Es folgte das gemeinsam gesprochene Gebet „Vater unser“.
Zum Abschluss spielte der Musikverein Marienborn „Ich hatt’ einen Kameraden“. Dazu senkten die Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, des TuS Marienborn und des DRK ihre Fahnen.
Oliver Gehrig
