GONSENHEIM – Die Eiskalte Brüder und der GCV entschieden sich auf der Suche nach Neuerungen für ein gemeinsames „Auswärtsspiel“. In Halle 45 in Mombach ließen die Vereine die fünfte Jahreszeit vor rund 1500 Besuchern hochleben. „Wir gehören nicht nur zu den ältesten und traditionsreichsten, sondern auch zu den innovativsten Fastnachtsvereinen in Mainz“, sagte der GCV-Sitzungspräsident Sebastian Grom. An seiner Seite: der Sitzungspräsident der Eiskalten, Andreas Schmitt.
Die minutiös geplante Sitzung mit den glänzenden Auftritten der Crème de la Créme der Redner, Ballette und Sänger, die die Brudervereine besitzen. Apropos Halle 45: Sie bot ihren Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung. Genügend Platz zwischen den Tischreihen für Kellner und Gast und die hervorragende Bühnentechnik. Gewiss: je weiter von der Bühne weg, um so mikroskopischer der Blickkontakt zum Bühnengeschehen. Jenes verfolgten die Narren im Saal freilich auf einem großen Bildschirm unter der Decke.
Der GCV und der EBG profilierten sich als die Botschafter der weltoffenen Stadt Mainz und als eifrige Prediger im Auftrag von Gott Jocus. „Ein Zauber liegt in unserm Fest, der Feinde Freunde werden läßt. Ein Zauber, der uns glücklich macht, das Geheimnis unsrer Fassenacht“, erinnerte Erhard Grom (GCV) im Protokoll zur Eröffnung. Die humorvolle Koexistenz stellten an der deutsch-französischen Grenze in der Pfalz die Soldaten, Rudi Hube und Johannes Emrich (GCV), vor.
Herrlich komisch präsentierten Martin Heininger und Christian Schier (GCV) nicht die Siri, sondern ein neues „Produkt von Veräppel“: den lebensechten Sprachassistenten „Schiri“. In närrische Rage redete sich der Obermessdiener, Andreas Schmitt, wegen verkehrter Integrationsansätze. Fronleichnam solle nicht „Oblatendemo“ heißen und der Mainzer Dom erst recht nicht „Das Haus des Ritters vom halben Mantel“. „Hört mir doch auf mit dem Gedöns. Der Dom bleibt der Dom und Meenz bleibt Meenz“.
Mit dabei auch scharfe Kritiker der Welt- und Bundespolitik: der Deutsche Michel alias Bernhard Knab (EBG) sowie „Gardist“ Markus Schwalbach (EBG). Gesanglich unterhielten Frank Brunswig und Thomas Becker (GCV) als das Duo „Dos Almerin“ das Publikum. Die pfiffigen Meister der gesungenen Doppelrheime, fanden als Klimaflüchtlinge den Schutz vor „Zuwarmi“ in Meenz. Sie berichteten von der Tragödie: „Ich schwitze, Rückenwasser rinnt in meine Ritze“. „Paco und Paco“, alias Gerhardt und Christian Carra (EBG), witzelten zur Melodie „Es ist alles nur geklaut“: „Ich hab alles in der ,Cloud’“.
Die Wellen der Fastnacht in vollendeter Form überfluteten die Halle 45 beim Auftritt der „Ritter der Schwafelrunde“ um den „König vom Schloss Waldthausen“ (Schnorreswackler, GCV). Vierfarbbunte Partystimmung verbreiteten die „Eisbären“ (EBG) rund um die urige Mainzer Kneipe „Zum eiskalten Eisbär“. Ihr Bekenntnis: „Wenn die vierfarbbunten Fahnen weh’n, dann ist’s um mich gescheh’n“ potenzierte sich kurz vor dem Finale beim Auftritt von Oliver Mager (GCV). In der Halle 45 sangen alle: „Ich hab mich verliebt in eine Stadt“.
Mit Jubelrufen und wiederholten Forderungen nach Zugaben endeten jeweils die Auftritte der Ballette und Tanzformationen: des Kinder- und – wenig später – des Tanzballetts der Füsilier-Garde (GCV), sowie des Hofballetts der Eiskalten Brüder, „Fantasy“ (TSV Schott).