Start Gesellschaft Historische Bedeutung der Ingelheimer Rheinauen Ressourcen, Herrschaft und Streit

Historische Bedeutung der Ingelheimer Rheinauen Ressourcen, Herrschaft und Streit

Historiker Constantin Johannes Mussel. Foto: privat

INGELHEIM – Vier Tage nach seinem Vortrag zu Rheinhauen bei Oppenheim, ist Constantin Johannes Mussel, Historiker und Gymnasiallehrer aus Trebur, zu Besuch beim Historischen Verein Ingelheim. Auch die „Ingelheimer Rheinauen“ spielten wie jene bei Oppenheim im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit eine wichtige Rolle. Ähnlich wie die Inselgebilde weiter flussaufwärts. Ihre Stellung war sowohl für unterschiedliche Herrschaftsansprüche von Bedeutung, wie auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Stärke, insbesondere als Holzlieferanten.

Mussel, Preisträger des Förderpreises für Rheinhessische Geschichte 2016 und Studienrat am Graf-Stauffenberg-Gymnasium in Flörsheim am Main, wird in seinem Vortrag „Königlicher Sterbeort, Holzdiebstahl, Konflikt und Streit – Zur Bedeutung der „Ingelheimer Rheinauen“ in Mittelalter und Früher Neuzeit“ die Bedeutung dieser Gebiete beleuchten. Im Fokus stehen dabei die Auseinandersetzungen zwischen Kurmainz und Kurpfalz im 16. Jahrhundert.

Die intensive Bewirtschaftung der Auen und der jahrhundertelange Streit um ihre Nutzung, festgehalten in den Ingelheimer Haderbüchern. Ihre Geschichte zeigt die Interdependenz zwischen Natur und Mensch in der Vormoderne auf und ist eng mit der Geschichte des Ingelheimer Reichsguts und dem Weinbau verwoben. Die Auen wurden systematisch angelegt, intensiv bewirtschaftet und um sie wurde jahrhundertlang erbittert gestritten, wovon die Ingelheimer Haderbücher zeugen. Der Vortrag versucht der Bedeutung der „grünen Smaragde“ im Rhein für Ingelheim nachzugehen und diese multiperspektivisch anhand exemplarischer Fälle zu beleuchten.

Der Vortrag am Dienstag, 19. November, 19 Uhr, im Weiterbildungszentrum Ingelheim (WBZ), Fridtjof-Nansen-Platz 3, ist kostenlos.