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Holpriger Start einer großen Liebe Theatergruppe >>>„Die Finthlinge“ waren Gäste beim Sommerfest des HGV im Atrium Hotel

Die Aktiven des Abends (v.l.): Agnes Wintrich, Kurt Merkator, Kurt Wunschheim und Benno Kraft vom HGV) sowie die Finthlinge Leonie Korth, Martin Rudolph, Uwe Greiner Philipp Schaan und Astrid Lutz. Foto: HGV

FINTHEN – „Holpriger Start einer großen Liebe oder was wir schon immer von Adam und Eva wissen wollten“: Das und mehr bot die Theatergruppe „Die Finthlinge“ beim Sommerevent des Heimat- und Geschichtsvereins (HGV) im Atrium Hotel. Die zahlreichen Gäste waren begeistert, teilt der HGV mit.

Zunächst stimmte die Sängervereinigung Finthen mit Chorleiterin Tanja Schulz-Walther auf den Abend ein. Gemeinsam mit der Vorsitzenden Monika Schnell war die Songauswahl getroffen worden und das Publikum dankte es mit langem Applaus. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Benno Kraft gab Agnes Wintrich, stellvertretende Vorsitzende und Moderatorin des Abends, einen Einblick in die Finther Schauspielkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach Recherchen zu dem Thema kam sie zu dem Ergebnis, dass in Finthen schon immer viele Talente geschlummert haben. Die zahlreichen Vereine – wie Gesang- und Turnvereine – haben neben ihrer „eigentlichen Aufgabe“ häufig auch Theater gespielt, historisch belegt seit 1910. Die Aufführungen im Gasthaus „Zur goldenen Krone“ oder im „Jungenfeldschen Garten“ waren regelmäßig ausverkauft und neben den Fastnachtssitzungen die Höhepunkte des Jahres. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Tradition fortgesetzt. Nicht nur in den Vereinen wurde Theater gespielt, auch die Pfarrfamilienfeste boten eine Möglichkeit, die Schauspieltalente der katholischen Jugend zu präsentieren. Die Schauspielproben waren der Höhepunkt der Woche und möglichst keine Probe wurde ausgelassen. Zarte Bande wurden geknüpft, die teils bis heute gehalten haben und so konnte in diesem Jahr sogar eine Gnadenhochzeit gefeiert werden.

Kurt Merkator, Vorstandsmitglied und Archivar, stellte die Schauspielaktivitäten des Radfahrervereins dar, der nicht nur Sporttalente förderte, sondern auch den Theatertalenten die entsprechende Bühne bot. Was als Vorspiel zu Fastnachtssitzungen begann, entwickelte sich rasch weiter und die Texthefte umfassten bald mehr als 150 Seiten – eine Mammutaufgabe für die Schauspieler und den Regisseur. Der Theaterbesuch war für jeden erschwinglich, der Eintritt war frei und im Jahr 1951 kostete der einfache Halbe „Finther Ebchen“ 60 Pfennig. Preise, die es jedermann erlaubten, das Fest zu genießen.

Nach dieser Einführung war die Bühne frei für den Vorsitzenden der Theatergruppe, Martin Rudolph. Seinen Blick hinter die Kulissen untermalte er mit Fotos. Locker und immer mit einem zwinkernden Auge stellte er die umfangreichen Aufgaben dar, die von dem Ensemble und den vielen Helfern vor der Premiere geleistet werden müssen. Jede und jeder Einzelne unterstützt nach Kräften und Talent, diskussionsfreudig, aber zielorientiert. Eine Gruppe, die von großer Sympathie zueinander geprägt ist. Aber was wäre die Gruppe ohne Uwe Greiner. Als Gründungsmitglied ist er seit 2001 der Regisseur und investiert nicht nur viel Zeit, sondern vor allem viel Herzblut. Es ist einfach sein Ding: Textauswahl, Textbearbeitung, Rollenbesetzung und Regiearbeit. „Ich bin beeindruckt, wenn ich sehe, wie die Schauspieltalente sich von der ersten Probe bis zur Aufführung entwickeln und mit welcher Begeisterung gespielt wird“.

Einen Einblick in ihre Schauspielkunst gaben die Finthlinge Astrid Lutz und Philipp Schaan als Adam und Eva. Die redselige Eva ließ den ruhigen Adam einfach nicht sein Ding machen. War er doch völlig zufrieden damit, im Paradies umherzustreifen. Aber nein – Eva wollte mehr! Und ganz allmählich näherten sich die beiden an und konnten dann nicht mehr voneinander lassen. Astrid Lutz und Philipp Schaan verstanden es aufs Vortrefflichste, diese beiden Charaktere darzustellen. Beide waren extra aus Landau angereist, um dieses kurze Stück nach Mark Twain, bearbeitet von Uwe Greiner, zu präsentieren. Dann folgte zum Abschluss ein kleiner Appetizer auf das neue Stück „Der Partyservice – falsch geparkt“. Martin Rudolph als reicher Unternehmer hat einen speziellen Abend geplant und musste das Hausmädchen Marie in seine Aufgaben unterweisen. Sein fieses Lachen ließ nichts Gutes ahnen und die unbedarfte Marie wusste nicht wirklich, was sie zu tun hatte. Leonie Korth brillierte in ihrer Rolle und alle sind gespannt, wie dieses Unterfangen weitergeht. Die Premiere des Stückes ist am 2. November – erste Kartenbestellungen sind bereits eingegangen.

„Ein äußerst gelungener Abend“, war die einhellige Meinung der Teilnehmer. Viel dazu beigetragen habe der Service des Atrium Hotels und das vorzügliche Essen – es war für jeden Geschmack etwas dabei: von unterschiedlichen Salaten über zartes Rindfleisch bis zu gebackenem Fetakäse und einer großen Gemüseauswahl. Agnes Wintrich bedankte sich bei allen Akteuren und den Gästen und machte auf weitere Veranstaltungen des HGV aufmerksam: Als Nächstes steht die Ausstellung „Schule und Schulwesen in Finthen“ am 14. und 15. September auf dem Programm.

 

red