LAUBENHEIM – Der Gewerbeverein aus Laubenheim macht einen großen Schritt nach vorne. Mit der Applikation „Mein Laubenheim“ betreten die Firmen im Verein einen neuen Weg für Selbstpräsentation, Information und Kommunikation mit den Kunden. Die Applikation, die auf Smartphones und Tablets der iOS- und Android-Familie läuft, bedient im weiteren Sinne auch das Interesse der Bürger vor Ort nach lokalen Informationen aus Politik, Kultur und Gesellschaft sowie dem Vereinsleben. Vergleichbare Programme setzen bereits Gewerbevereine und Bürger aus Ebersheim, Finthen und Gonsenheim ein.
„Wir haben ein halbes Jahr Arbeit in das Projekt investiert“, sagt Vorsitzender des Laubenheimer Gewerbevereins Ekkehard Schenk. Die Zufriedenheit darüber, dass es „jetzt endlich losgehen kann“, ist ihm im Gespräch anzusehen. Das primäre Ziel der App sei es, den Mittelstand in Laubenheim besser zu positionieren, indem er eine digitale und stabile Plattform erhält. Die Mitglieder im Gewerbeverein, der gemeinsam mit den Sponsoren wie der Rheintal-Apotheke und der Mainzer Verkehrsgesellschaft, durch einen festen Betrag die App mitfinanziert, seien überwiegend „Feuer und Flamme für die Idee“ gewesen, erinnert sich Schenk.
Jetzt wird das Baby das Laufen lernen, um nicht zuletzt weitere Gewerbetreibende an Bord zu bekommen. Mit „Mein Laubenheim“ haben die App-Betreiber die nächste Generation der Unternehmer vor Ort im Auge. „Wir brauchen sie, um den Niedergang abzuwenden.“ Aus der Laubenheimer Perspektive ist das nicht übertrieben. Die Start- und Entwicklungsbedingungen seien für die Erweiterungen oder Neuansiedlungen woanders besser und das liegt – geografisch betrachtet – gar nicht mal so weit. „Nur einen Katzensprung entfernt empfängt man den Mittelstand mit offenen Armen“, so Schenk. Die Anziehungskräfte, die aus der benachbarten Verbandsgemeinde Bodenheim zuallererst nach Laubenheim hineinwirken, entziehen der Stadt Potenziale. „Büroräume beispielsweise sind in Laubenheim eine Rarität.“ Im Ärztehaus in Bodenheim empfangen hingegen fünfmal mehr Ärzte ihre Patienten als in Laubenheim, vergleicht der Vereinsvorsitzende.
Die Situation nicht nur in Laubenheim, sondern auch in einigen anderen Mainzer Stadtteilen, leidet seit Jahren unter dem integrierten Entwicklungskonzept, das die Innenstadt gegenüber der Peripherie stärker bevorzugt, erläutert Schenk und fordert: „Das Konzept muss auf den Prüfstand“. Von der Laubenheimer App sollen freilich auch die Bürger profitieren. Sie erhalten direkt Informationen zu Veranstaltungen und Festen, an denen sich in Laubenheim auch der Gewerbeverein beteiligt. Sie bietet Verweise zu Presseartikeln unter anderem von „Journal LOKAL“ und gibt der Ortsverwaltung die Plattform, die Laubenheimer direkt anzusprechen und zu informieren. Umgekehrt können Bürger die Mängel im öffentlichen Raum direkt der Verwaltung melden und sie bei Bedarf mit Handyfotos im Anhang bebildern. „Wer die firmen- und bürgernahe App für Laubenheim unterstützen möchte, ist im Sponsorenkreis herzlich willkommen“, sagt Schenk.
Gregor Starosczyk-Gerlach