Start Fastnacht In der Hand der Narren

In der Hand der Narren

MOMBACH – „Elle, rück den Schlüssel raus, die Narren werden heut’ der Herr im Haus“. Der geballten Macht der Narren konnte Ortsvorsteherin Eleonore Lossen-Geißler nicht widerstehen. Das Mombacher Rathaus fiel nach einem unterhaltsamen Zwiegespräch in die Hände der Korporationen, die ihre Ansichten unzweideutig mit Konfetti-Schüssen aus einer Kanone unterstrichen.
Während sich die Ortschefin zu Anfang noch siegessicher gab – „Ihr könnt noch rufe’ tagelang, da ist’s mir überhaupt nicht bang“ – so musste sie letztendlich doch ihren Posten räumen. Der weltlichen Macht half nämlich weder der Beistand des lokalen Ortsbeirats noch die Präsenz des Oberbürgermeisters aus der närrischen Hochburg, Michael Ebling (SPD), der vom Rathausfenster aus spottete: „Laßt uns doch in Ruh. Kommt, nehmt die Jack und schmiert euch die Schuh. Ihr könnt nun schnell nach Hause gehen. Macht’s gut, Helau, Auf Wiedersehen“.

Doch es half nichts. Wenig später gelangte der Schlüssel zum Rathaus in die Hände der vierfarbbunten Narrenschar. Zahlreiche Mombacher verfolgten den Ansturm der Maletengarde, des Carneval-Clubs „Die Eulenspiegel“, der Mombacher Prinzengarde, der Fastnachtsgesellschaft „Meenzer Herzjer“ sowie des Mombacher Carneval-Vereins „Die Bohnebeitel“ und des Mombacher Bohnecorps „Die Bohnegard“ mit Applaus.
Unter dem Narrenbaum, den sie vor dem Rathaus aufgestellt hatten, verkündeten die Narren die Narrengesetze, die alle Bürger unter anderem dazu verpflichteten, „alle Häuser bis Aschermittwoch mit Luftschlangen, Konfetti etcetera bunt zu schmücken“ und „sämtliche närrische Veranstaltungen zu besuchen“. In dem Zusammenhang versprachen die Narren, die leere Kasse der Ortsverwaltung bis Aschermittwoch mit Spaß und Humor wieder zu füllen. Die Veranstaltungen – im Saal oder und uff de Gass – sind unter anderem über die Homepage mombach.de unter dem Verweis „Mombacher Fastnacht“ einzusehen.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.