KASTEL – Madrid, Barcelona, Sofia, Bangkok und Manila: Die Liste der Weltstädte, in denen das Graffitifestival „Internationale Meeting of Styles“ stattfindet, ist lang. Dazwischen taucht alljährlich das kleine und verträumte Mainz-Kastel auf. Nun war es wieder soweit: Vier Tage im Juni lockte das Festival rund 120 Sprayer aus 24 Ländern an den Kasteler Brückenkopf. Dort stand ihnen eine 4000 Quadratmeter große Wandfläche zur Verfügung, die alljährlich übersprayt wird.
Der Geruch von Farbe wabert schon von weitem durch die Luft, wenn man sich dem Happening nähert. Überall sind Sprayer im Einsatz: Sie stehen auf Leitern, lehnen an der Wand oder knien im Sitzen und malträtieren ihre Spraydosen. Dabei benutzen die meisten einen Mundschutz oder gar Atemschutzgeräte. Großflächig wird gesprayt und es entstehen schließlich beeindruckende Kunstwerke. US-Präsident Donald Trump ist zu erkennen, oder eine Ratte, Frauenköpfe und zahlreiche Comic- und Fabelwesen. Beeindruckend ist die bunte Vielfalt der Gemälde. Viele Besucher schauen vorbei und machen Bilder, und auch die politische Prominenz aus AKK lässt sich blicken und bewundert die Farbenpracht.
Im Rahmenprogramm zum „Int. Meeting of Styles“ gab es einen Vortrag zum Thema Antisemitismus und eine Filmvorführung im Wiesbadener Murnau-Filmtheater sowie ein Rap-Battle, eine DJ-Show und eine Breakdance-Session. Ein Leinwand-Graffiti wurde zu Gunsten des Wiesbadener Kinderhospiz Bärenherz versteigert.