Start Ginsheim-Gustavsburg Japankäfer in Trebur entdeckt – Präventivmaßnahmen im Umkreis eingeleitet

Japankäfer in Trebur entdeckt – Präventivmaßnahmen im Umkreis eingeleitet

Foto: Copyright RP Gießen

GINSHEIM-GUSTAVSBURG – In der Gemeinde Trebur wurden mehrere Japankäfer entdeckt. Dieser gilt als gefährlicher Pflanzenschädling und ist als prioritärer Quarantäneschädling in der EU eingestuft. Daher hat der Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Gießen schnell darauf reagiert und eine Allgemeinverfügung mit sofortiger Wirkung erlassen (s. Anhang). Dazu wurde ein Aktionsplan veröffentlicht, der weitere Erläuterungen bereit hält.

Eine Befallszone von 1 km und eine angrenzende Pufferzone mit einem Radius von 6 km um die Fundstellen wurden eingerichtet. In der Pufferzone ist es verboten, Pflanzen, Grünschnitt und Erde außerhalb dieser Zone zu verbringen.

Da der Südteil der Gemarkung der Stadt Ginsheim-Gustavsburg in diese Pufferzone fällt, dürfen ab sofort die genannten Abfallarten nicht mehr zum Recyclinghof oder zu anderen Grünannahmestellen wie etwa zum Sonnenwerk nach Bischofsheim transportiert werden.

Die Biomülltonne wird weiterhin im entsprechenden Rhythmus eingesammelt. Es ist darauf zu achten, dass nur kleingehäckseltes Material (kleiner als 5 cm) oder mit dem Mäher ausreichend zerkleinerter Rasenschnitt in der Tonne entsorgt werden. Die sonstigen Gartenabfälle bittet die Stadtverwaltung bis auf Weiteres, voraussichtlich bis Ende September, im Garten zu lagern. Die betroffenen Kommunen arbeiten in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium kurzfristig an einer Lösung für die Entsorgung von Grünschnitt aus der Kern- und Pufferzone.

Ab Oktober fliegt der Käfer nicht mehr. Der Grünschnitt kann dann wieder unbedenklich entsorgt werden. Für Bodenmaterial aus den oberen 30 cm gilt jedoch ein ganzjähriges Verbringungsverbot. Für die Weitergabe von lebendem Pflanzenmaterial wie etwa Topfpflanzen oder aus dem gewerblichen Pflanzenbau gelten weitere Bestimmungen, die in den Unterlagen des Regierungspräsidiums nachgelesen werden können. In der eigentlichen Befallszone in Trebur gelten weitere strengere Regelungen.

Foto: Copyright RP Gießen

All diese Maßnahmen haben das Ziel, das Risiko einer Ausbreitung zu minimieren und die erheblichen Schäden, die der Käfer verursachen kann, einzudämmen. Der Pflanzenschutzdienst Hessen bittet zudem die Bevölkerung um Unterstützung. Käfer, auf denen die Merkmale des Japankäfers zutreffen, sollen gefangen und fotografiert werden. Die Fotos können mit Angabe des Fundortes per E-Mail an psd-pflanzengesundheit@rpgi.hessen.de geschickt werden. Die Bilder werden dann von den dortigen Fachleuten ausgewertet und bei positivem Befund abgeholt.

Ausgewachsene Käfer sind mit 1–1,5 cm etwas kleiner, als eine 1-Cent-Münze. Sie sind metallisch-grün gefärbt und haben kupferfarbige Flügeldecken. Der Japankäfer ähnelt dem Gartenlaubkäfer, unterscheidet sich von diesem durch 12 weiße, behaarte Punkte am Hinterleib (je 5 seitlich und 2 größere Punkte am Hinterende).

Die Japankäfer fliegen von Juni bis September. Die Weibchen legen ihre Eier im Boden ab. Die Larven ernähren sich vor allem von Graswurzeln, die erwachsenen Käfer von Blättern, Früchten und Blüten. Er ist sehr gefräßig und schädigt über 300 unterschiedlichste Pflanzenarten.

Weitere Informationen erhalten Sie über die Website https://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzengesundheit/amtliche-erhebungen/der-japankaefer-popillia-japonica/.

Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg