NACKENHEIM – Die drei Klassen der Jahrgangsstufe 9 des Gymnasiums Nackenheim hatten vom 16. bis 18. Oktober die Möglichkeit, jeweils einen Projekttag im Rahmen von „Jedem Kind seine Kunst“ mit der Künstlerin Helen Jilavu zu verbringen.
Das Projekt „Jedem Kind seine Kunst“ wird seit 2013 von der Landesregierung durchgeführt, um Heranwachsende unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund so früh wie möglich an zahlreiche Formen von Kunst und Kultur heranzuführen. Dazu kommen Künstlerinnen und Künstler in die jeweilige soziale Einrichtung, um mit den Kindern und jungen Erwachsenen zusammenzuarbeiten. Die Künstlerin, die dieses Jahr zum wiederholten Mal beim Gymnasium Nackenheim zu Gast war, ist die Fotografin Helen Jilavu. Folglich galt bei den dreitägigen Projekttagen die Fotografie als technisches Hilfsmittel. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich mit dem Thema inszenierte Fotografie auseinandersetzen.
„Für den Schulprozess ist es eine spannende Sache“, wie Helen Jilavu betonte, die dieses Projekt als Abwechslung vom alltäglichen Schulleben sieht, denn die Schüler sitzen bei dem Projekt nicht auf ihrem Platz, sondern sie müssen sich bewegen. Das von der Künstlerin vorgegebene Thema lautet „Ich und der Raum“ bzw. „Ich als Schüler mit dem Schulgebäude“, denn „der Raum ist grundsätzlich die Bühne, egal ob Innen- oder Außenraum“, wie sie erklärt. Dies sowie die Wahrnehmung und Vorstellung des Raumes durften die Schülerinnen und Schüler während eines kompletten Tages selbstständig und in Freiarbeit entdecken und erforschen.
„Freies Arbeiten ist grundsätzlich daran gebunden, dass man eine Leistung irgendwann abfragen wird“, stellt Helen Jilavu über den Schulunterricht fest, doch im Gegensatz dazu steht das Projekt, denn in diesem „gibt es keine Abfrage von irgendeinem Können, sondern da geht es wirklich darum, in die eigene Kreativität reinzugehen und sich auszuprobieren.“ Dieses Projekt wurde tatkräftig von der Kunstlehrerin Rebecca Wolfangel unterstützt, jedoch ist die Grundidee, auch Lehrerinnen und Lehrer anderer Fachschaften in das Projekt zu involvieren und es somit langfristig in das Schulgeschehen einzubetten.
Melissa Schenk