RÜSSELSHEIM – „Städtepartnerschaften sind auch für junge Menschen attraktiv. Dies zeigt ein Jugendcamp der französischen Partnerstadt Évreux im Senegal, an dem auf Initiative der Stadtverwaltung zwei Rüsselsheimer Jugendliche teilnehmen konnten“, sagt Oberbürgermeister Udo Bausch.
Andreas Maurer und Maghfoor Ahmad Khan sind zunächst aus Rüsselsheim am Main nach Évreux gereist, um dort ihre Teamkolleginnen und –kollegen kennen zu lernen. Gemeinsam wurden sie von Bürgermeister Guy Lefrand im Rathaus empfangen, bevor sie ins senegalesische Ziguionchor, der Partnergemeinde der Stadt Évreux, gestartet sind. Dort haben sie sich mit ihren neuen französischen Freundinnen und Freunden für verschiedene humanitäre Projekte engagiert und viel gelernt. Unter anderem haben sie beim Bau einer Geburtenstation geholfen.
Andreas und Maghfoor haben ihre Erlebnisse in einem Reisetagebuch dokumentiert und regelmäßig Fotos nach Rüsselsheim gesendet. Ihre Berichte wurden bereits auf der städtischen Facebook-Seite veröffentlicht. In ihrem Reisetagebuch schreiben sie: „Man hatte sich hier in Ziguinchor sehr schnell eingelebt und die Herzlichkeit der Menschen werden wir vermissen. Wir haben neue Freunde fürs Leben gewonnen und tauschten auch Nummern mit ihnen aus. Das war eine wundervolle Erfahrung und wir hoffen, dass Rüsselsheim und Évreux auch weiterhin Jugendlichen solche Erfahrungen ermöglichen.“
Die beiden Jugendlichen haben sich für das Jugendcamp beim Bereich Städtepartnerschaften der Stadt Rüsselsheim am Main beworben. Im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs, an dem auch der Kollege aus der Partnerstadt Évreux teilnahm, wurden unter den sechs Bewerbungen die beiden Jugendlichen ausgewählt.
„Weil sich das neue Format der Jugendcamps gut für internationale Begegnungen junger Menschen eignet, will die Stadt dieses im kommenden Jahr fortsetzen“, kündigt Oberbürgermeister Udo Bausch an. Dann ist ein Jugendcamp in Kénitra, der marokkanischen Partnerstadt von Évreux geplant. Kontakte zwischen Rüsselsheim und Kénitra gibt es bereits: Die Hochschulen beider Städte sind in regem Austausch, nicht zuletzt, weil an der Hochschule RheinMain viele Jugendliche aus Marokko studieren.
Aktuell absolviert eine Rüsselsheimer Jugendliche ein Praktikum in Évreux, weil sich dort die erste Air Base eines Lufttransportgeschwaders befindet, in dem sowohl französische als auch deutsche Soldatinnen und Soldaten gemeinsam arbeiten. Die Praktikantin unterstützt ein Jahr lang Kinder der deutschen Familien im Schullalltag, und sie ist Bindeglied zwischen den Familien und der Stadtverwaltung. Darüber hinaus wirkt sie bei internationalen Projekten der Stadt Évreux mit.
Die Partnerschaft mit der französischen Stadt Évreux ist seit über sechs Jahrzehnten eng und erfolgreich. Lediglich die Corona-Pandemie hat dem regen Austausch in den vergangenen drei Jahren eine Zwangspause verschafft. Freundschaften zwischen Familien aus Rüsselsheim und Évreux bestehen ebenfalls zum Teil seit Jahrzehnten. Der Austausch auf kultureller Ebene hatte vor Corona gerade an Fahrt aufgenommen. So war die illust_ratio noch im Januar 2022 mit einer Ausstellung von Bengt Fosshag zu Gast in Évreux.
Für junge Menschen gab es in der Vergangenheit Jugendbegegnungen, bei denen die Gäste aus der Partnerstadt jeweils bei Gastfamilien übernachteten. Solche Gastfamilien zu finden, wurde zusehends schwieriger, sodass nach neuen Ideen gesucht wurde, um auch Jugendliche wieder für die Städtepartnerschaft zu begeistern. Jugendcamps sind hier nun ein neuer Ansatz.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main